Kera­to­ko­nus

Bei Kontaktlinsenunverträglichkeit kann eine Kombinationsbehandlung mit cornealem Ringsegment hilfreich sein

21. März 2024

ADELAIDE (Bier­mann) — Die Behand­lung des Kera­to­ko­nus hat in den letz­ten Jahren viele Fort­schrit­te erzielt. Eine Studie aus Austra­li­en beschäf­tig­te sich mit der Frage nach Wirk­sam­keit und Sicher­heit einer Kera­r­ing-Implan­ta­ti­on (intra­cor­nea­le Ring­seg­men­te) mit anschlie­ßen­der topo­gra­phie­ge­führ­ter photo­re­frak­ti­ver Kera­tek­to­mie (TGPRK) und Horn­haut­ver­net­zung (CXL).

In der retro­spek­ti­ven Unter­su­chung von Pati­en­ten einer einzi­gen Privat­pra­xis wurde bei Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus, bei denen eine Kontakt­lin­sen­un­ver­träg­lich­keit vorlag, wurde der Kera­r­ing implan­tiert, gefolgt von TGPRK mit CXL zwei bis 36 Monate nach der Implan­ta­ti­on. Primä­re Endpunk­te waren der unkor­ri­gier­te Fern­vi­sus (UDVA), der korri­gier­te Fern­vi­sus (CDVA), die Refrak­ti­on (Zylin­der und sphä­ri­sches Äqui­va­lent), die Kerato­me­trie (steil, maxi­mal und zentral) und die zentra­le Horn­haut­di­cke (CCT). Die Pati­en­ten wurden über einen Zeit­raum von drei bis 60 Mona­ten post­ope­ra­tiv nachbeobachtet.

Einge­schlos­sen wurden 57 Augen von 45 Pati­en­ten. Die durch­schnitt­li­che Zeit zwischen Kera­r­ing und TGPRK/CXL betrug 6,0 +/- 6,0 Monate. Die Pati­en­ten wurden im Durch­schnitt 28,6 +/- 20,1 Monate nach der Kera­r­ing-Inser­ti­on nach­be­ob­ach­tet. Bei der 12-mona­ti­gen Nach­be­ob­ach­tung zeigte sich eine statis­tisch signi­fi­kan­te Verbes­se­rung des mitt­le­ren UDVA (0,94 +/- 0,49–0,35 +/ 0,23, P < 0,01), des CDVA (0,39 +/ 0,26–0,17 +/ 0,15, P < 0,01), des Zylin­ders (-4,97 +/ 2,68 zu ‑1. 74 +/ 1,25, P < 0,01), steile Kerato­me­trie (51,25 +/ 3,37–45,03 +/ 2,27, P < 0,01), zentra­le Kerato­me­trie (52,59 +/ 4,98–46,99 +/ 3,53, P < 0,01) und maxi­ma­le Kerato­me­trie (58,78 ± 4,22–50,76 ± 3,42, P < 0,01). Diese Ergeb­nis­se blie­ben bei der 48-mona­ti­gen Nach­un­ter­su­chung erhal­ten. Die CCT nahm 12 Monate nach der TGPRK ab (461,84 +/ 27,46–418,94 +/ 45,62, P < 0,01) und blieb nach 60 Mona­ten stabil. Post­ope­ra­tiv traten bei zwei Augen (3,51%) Horn­haut­trü­bun­gen auf, die zu einer Visus­ver­schlech­te­rung führ­ten. Ein Auge wurde erfolg­reich mit einer erneu­ten PRK behan­delt. Bei einem Pati­en­ten (1,75%) kam es zu einer Einschmel­zung der Horn­haut aufgrund einer parti­el­len Kera­r­ing-Extru­si­on, die sich aber nach einer Repo­si­tio­nie­rung beruhigte.

Die Autoren der Studie schlos­sen aus ihren Ergeb­nis­sen, dass die Kera­r­ing-Implan­ta­ti­on, gefolgt von gleich­zei­ti­ger TGPRK und CXL, eine lang­fris­ti­ge Thera­pie­op­ti­on sein kann, um UDVA, CDVA, Zylin­der, CCT und Kerato­me­trie bei Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus und Kontakt­lin­sen­un­ver­träg­lich­keit zu verbes­sern. (ak)

Autoren: Gupta A et al.
Korrespondenz: soniahuang24@gmail.com
Studie: Intrastromal Corneal Ring Segment Implantation Followed by Simultaneous Topography-Guided Photorefractive Keratectomy and Corneal Cross-Linking for Contact Lens-Intolerant Keratoconus
Quelle: Cornea. 2024 Mar 1;43(3):307-314.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003354

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