Kera­to­ko­nus

Aberrationen beeinflussen sehbezogene Lebensqualität

2. Oktober 2023

GENT (Bier­mann) — Bei Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus zeigen sowohl höhere als auch nied­ri­ge­re Aberra­tio­nen zeig­ten eine starke Korre­la­ti­on mit der sehbe­zo­ge­nen Lebens­qua­li­tät (vision-rela­ted quali­ty of life, VR-QoL).

Zu diesem Ergeb­nis kommt eine Fall-Kontroll­stu­die am Univer­si­täts­kli­ni­kums Antwer­pen. Einge­schlos­sen wurden Pati­en­ten mit zuvor diagnos­ti­zier­tem Kera­to­ko­nus sowie gesun­de emme­tro­pe oder ametro­pe Frei­wil­li­ge. Pati­en­ten unter 18 Jahren, mit einer Fehl­sich­tig­keit von mehr als +/- 10 dpt, mit einer Vorge­schich­te von Horn­hau­t­ope­ra­tio­nen oder einer rele­van­ten Augen­ko­mor­bi­di­tät, die die Sehschär­fe einschränk­te, wurden ausge­schlos­sen. Die Beur­tei­lung umfass­te Auto­re­frak­ti­on, Hoch­kon­trast-Sehschär­fe­test, Horn­haut­bild­ge­bung, intrao­ku­la­re Streu­licht­ana­ly­se, Kontrast­emp­find­lich­keit, Aberro­me­trie und den Natio­nal Eye Insti­tu­te Visual Func­tio­n­ing Ques­ti­onn­aire (NEI VFQ-25). Zur Quan­ti­fi­zie­rung der VR-QoL wurden die Rasch-modi­fi­zier­te visu­el­le Funk­ti­ons­ska­la (VFS) und die sozio­emo­tio­na­le Skala (SES) verwen­det. Zur Unter­su­chung des Zusam­men­hangs zwischen den klini­schen Varia­blen und der VR-QoL wurde eine schritt­wei­se linea­re Regres­si­on verwendet.

Unter­sucht wurden 77 Augen­paa­re von 77 Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus (77 Augen­paa­re) und 77 gleich­alt­ri­ge und geschlechts­glei­che Kontroll­per­so­nen. Die Werte für VFS und SES waren bei Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus im Vergleich zu Kontroll­per­so­nen signi­fi­kant nied­ri­ger (P < 0,001). Aberra­tio­nen höhe­rer und nied­ri­ge­rer Ordnung, die Sehschär­fe bei hohem Kontrast und die Kontrast­emp­find­lich­keit waren bei Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus schlech­ter (P < 0,001). Biva­ria­te Analy­sen zeig­ten, dass eine bril­len­kor­ri­gier­te Hoch­kon­trast-Sehschär­fe, eine höhere räum­li­che Frequenz­kon­trast­emp­find­lich­keit und Aberra­ti­ons­me­tri­ken höhe­rer Ordnung starke Prädik­to­ren für SES (P < 0,001) und VFS (P < 0,001) waren. Eine Aberra­ti­on höhe­rer Ordnung des schlech­te­ren Auges war der stärks­te Prädik­tor sowohl für SES (b = 0,310, P < 0,001) als auch für VFS (b = 0,638, P < 0,001). Die Kontrast­emp­find­lich­keit wurde aufgrund unzu­rei­chen­der Daten in der Kera­to­ko­nus-Gruppe (33/77 Pati­en­ten; 42,9 %) nicht einbezogen.

Diese Ergeb­nis­se könn­ten die Bedeu­tung visu­el­ler Quali­täts­mes­sun­gen in der Kera­to­ko­nus-Forschung und der klini­schen Versor­gung unter­strei­chen, schluss­fol­ger­ten die Autoren.

(ak)

Autoren: Schümmer L et al.
Korrespondenz: jos.rozema@uantwerpen.be
Studie: Investigating the Link Between Visual Quality and Vision-Related Quality of Life in Patients With Keratoconus
Quelle: Cornea. 2023 Oct 1;42(10):1280-1285.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003200

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.