NEU-DELHI (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit berichten, führt die kutane Applikation des Calcineurin-Inhibitors Tacrolimus 0,1% in Form einer Augensalbe bei Patienten mit einer chronischen Keratokonjunktivitis vernalis (VKC) zu einer signifikanten Verbesserung der Befunde bei gleichzeitig fehlenden okulären Nebenwirkungen.
In ihre prospektive, longitudinale, offene klinische Studie schlossen die Wissenschaftler Patienten mit einer mittelschweren bis schweren VKC, die unter einer Corticosteroid(CS)-Therapie standen, ein. Bei der Gesamtkohorte wurde zu Studienbeginn eine Zusatztherapie mit Tacrolimus‑0,1%-Augensalbe 2‑mal/d auf das obere Augenlid begonnen. Die Arbeitsgruppe überprüfte initial und nach 3 Monaten Parameter in Bezug auf die Augenoberfläche, die Bildgebung der Meibomdrüsen, den Augeninnendruck (IOD), die Sehschärfe (VA) sowie die Werte auf der Skala für den Schweregrad der Erkrankung. Zusätzlich wurden mithilfe der Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektrometrie die Tacrolimus-Spiegel in der Tränenflüssigkeit gemessen und mit dem Schweregrad-Score korreliert.
Die Forscher ermittelten, dass 85% der Patienten eine palpebrale Form der VKC aufwiesen, bei 5% eine positive Familienanamnese vorlag, 7,5% an einer Atopie litten und in 11,25% der Fälle ein Keratokonus bestand. Ferner konstatierten die Experten nach 3 Monaten, dass bei 97,5% der Patienten eine Verbesserung der Befunde zu verzeichnen war, sodass bei 64% der Patienten die gleichzeitige Therapie mit topischen CS abgesetzt wurde. Zudem wurden keine negativen Veränderungen der VA, des IOD oder der Augenoberfläche beobachtet. Des Weiteren wurde Tacrolimus in der Tränenflüssigkeit aller Teilnehmer als Beweis seiner Bioverfügbarkeit nachgewiesen (mittlerer Spiegel 6,55 ±21,43 ng/ml). Die Korrelationsanalyse ergab eine negative Korrelation zwischen dem klinischen Score und der Tacrolimus-Konzentration (Spearman-Korrelationskoeffizient ‑0,34; p=0,002).
(tt)