Kera­to­kon­junk­ti­vi­tis vernalis

Kinder gelangen in den USA zu spät in die spezialisierte Versorgung

4. März 2024

CHICAGO (Bier­mann) – Die Autoren einer in den USA durch­ge­führ­ten Studie haben fest­ge­stellt, dass dort offen­bar ein nur begrenz­tes Bewusst­sein für die Kera­to­kon­junk­ti­vi­tis verna­lis (VKC) bei Kindern besteht, was ein Hinder­nis für die recht­zei­ti­ge Erken­nung und Behand­lung dersel­ben darstellt.

Laut den Forschen­den unter­schät­zen Erzie­hungs­be­rech­tig­te bzw. für die Betreu­ung der Betrof­fe­nen verant­wort­li­che Perso­nen häufig den Schwe­re­grad der Sympto­me, während Kinder­ärz­te und Leis­tungs­er­brin­ger in der Primär­ver­sor­gung die VKC häufig fälsch­li­cher­wei­se als Aller­gie oder Infek­ti­on diagnos­ti­zie­ren, wodurch Über­wei­sun­gen an geeig­ne­te Spezia­lis­ten sich verzö­gern, bis die Sympto­me bereits schwer­wie­gend sind. Eine früh­zei­ti­ge Diagno­se sei für eine besse­re Behand­lung der VKC von entschei­den­der Bedeutung.

Für die kleine quali­ta­ti­ve Studie sammel­ten die Autoren in struk­tu­rier­ten Inter­views Anga­ben von Erzie­hungs­be­rech­tig­ten Kindern mit VKC (n=7) und von Klini­kern, die eine VKC behan­del­ten (n=16). Ähnlich wie in einer zuvor in Groß­bri­tan­ni­en durch­ge­führ­ten Unter­su­chung stell­te man fest, dass das Bewusst­sein für die Art und den Schwe­re­grad einer VKC unter Erzie­hungs­be­rech­tig­ten und nicht spezia­li­sier­ten Ärzten auch in den USA gering ist und dass sowohl die Kinder als auch deren Betreu­ungs­per­so­nen dazu neigen, die ersten Sympto­me herun­ter­zu­spie­len. Geeig­ne­te medi­ka­men­tö­se Maßnah­men wurden dadurch verzö­gert, dass die Eltern die Sympto­me mit rezept­frei­en Medi­ka­men­ten behan­del­ten. 88% (14 von 16) der Fach­ärz­te berich­te­ten von häufi­gen Fehl­dia­gno­sen und Fehl­be­hand­lun­gen durch Kinder­ärz­te und Kolle­gen in der Primär­ver­sor­gung, die die erste Anlauf­stel­le für die Versor­gung waren. Die Zeit bis zu einer entspre­chen­den Über­wei­sung schwank­te zwischen 1 oder 2 Wochen und 3 Mona­ten, was zum Teil auf kompli­zier­te Über­wei­sungs­we­ge zurück­zu­füh­ren war, die bei den Erzie­hungs­be­rech­tig­ten und den Spezia­lis­ten häufig zu Frus­tra­tio­nen führten.

(ac)

Autoren: Rose H, Bielory L
Korrespondenz: heath.rose@guidehouse.com
Studie: Diagnosis and Treatment of Vernal Keratoconjunctivitis: A Qualitative Study of Caregiver, Patient, and Clinician Experience in the United States
Quelle: J Pediatr Ophthalmol Strabismus 19.02.2024.
Web: dx.doi.org/10.3928/01913913-20240102-01

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