TOKIO (Biermann) — In einer retrospektiv gematchten Fall-Kontroll-Studie wurde in der Abteilung für Augenheilkunde des Jikei-Universitätskrankenhauses Tokio untersucht, ob utopischer Katarakte möglicherweise mit dünneren Linsen verbunden sind.
Hierzu wurden 31 Augen mit atopischer Katarakt, 62 Augen mit nichtatomischer Katarakt und 31 Augen ohne Katarakt im Hinblick auf die mittlere Linsendicke untersucht. Jede Gruppe wurde hinsichtlich Alter (+/- 4 Jahre) und Geschlecht abgeglichen.
Die mittlere Linsendicke (LT) betrug 3,76 +/- 0,40 mm, 3,94 +/- 0,49 mm und 4,11 +/- 0,40 mm bei Augen mit atopischer Katarakt, nichtatopischer Katarakt bzw. normalen Linsen. Die Varianzanalyse mit wiederholten Messungen zeigte, dass die LT in der Gruppe mit atopischer Katarakt deutlich geringer war als in der Gruppe mit nichtatopischer Katarakt (P = 0,036) und mit normaler Linse (P < 0,001). In der multivariaten logistischen Regressionsanalyse korrelierte eine geringere LT negativ mit dem Alter (Odds Ratio [OR], 0,91; 95 %-KI, 0,86–0,96) und positiv mit der anterioren subkapsulären Katarakt (ASC) (OR, 5,61; 95 %-KI, 1,97–15,99). Die Atopie war kein signifikanter Faktor. Insgesamt wiesen 24 (38,7 %) der 62 Augen mit nichtatopischer Katarakt und 24 (77,4 %) der 31 Augen mit atopischer Katarakt eine ASC auf.
Die Linsen von Augen mit atopischer Katarakt waren letztlich somit dünner als die der Kontrollpersonen. Atopische Katarakte weisen häufig eine vordere subkapsuläre Trübung auf, die mit einer Linsenverdünnung einhergeht, schlussfolgerten die Autoren der Studie. (ak)