SYDNEY (Biermann) – Wie die Autoren einer prospektiven Beobachtungsstudie ermittelt haben, verbessert bei älteren Menschen mit einer Katarakt einer Operation am 1. bzw. dominanten Auge zwar das Sehvermögen erheblich, doch ist ein Eingriff am 2. Auge nötig, um die Sturzhäufigkeit zu senken.
Die Untersuchung war in 8 australischen Kliniken durchgeführt worden. Daran teil nahmen 409 Personen mit einem Durchschnittsalter von 75,4 Jahren (Standardabweichung [SD] 5,4 Jahre) teil. Bei 220 handelte es sich um Frauen (54%). Die alters- und geschlechtsadjustierte Sturzinzidenz vor der Operation betrug 1,17 (95%-KI 0,95–1,43) pro Jahr sowie 0,81 (95%-KI 0,63–1,04) pro Jahr nach dem 1. Eingriff und 0,41 (95%-KI 0,29–0,57) pro Jahr nach einer 2. Operation.
Bei den 118 Teilnehmern, die sich einer 2. Augenoperation unterzogen und die an allen Nachsorgeuntersuchungen teilnahmen, erwies sich die alters- und geschlechtsadjustierte Inzidenz vor (0,80 Stürze pro Jahr; 95%-KI 0,55–1,15) und nach der 1. Augenoperation (0,81 Stürze pro Jahr; 95%-KI 0,57–1,15) als ähnlich. Nach einem 2. Eingriff aber war die alters- und geschlechtsadjustierte Inzidenz von Stürzen pro Jahr geringer (0,32; 95%-KI 0,21–0,50). Die mittlere habituelle binokulare Sehschärfe (logMAR) betrug laut den Forschenden 0,32 (SD 0,21) vor der Operation bzw. 0,15 (SD 0,17) nach der 1. und 0,07 (SD 0,15) nach der 2. Augenoperation.
(ac)