NEW YORK (Biermann) — Die Verwendung von digitalen 3D-Visualisierungsplattformen anstelle des klassischen Operationsmikroskop bei der Katarakt-Operation führt zu einer signifikant besseren Seherholungsrate und zu einem selteneren Auftreten eines postoperativen zystoiden Makulaödems (CME). Darauf weist eine amerikanische prospektive, randomisierte, konsekutive Fallserie mit Analyse von Patienten eines einzigen Operateurs hin.
In einem ambulanten OP-Zentrum in New York wurden Patienten, die sich einer routinemäßigen Kataraktoperation unterzogen, nach dem Zufallsprinzip entweder (1) einer OP unter Verwendung eines Standard-Operationsmikroskops mit normaler binokularer Optik („traditionelle Gruppe“) oder (2) einer Operation mit Visualisierung des OP-Situs durch ein digitales 3D-Visualisierungssystem, welches am selben OP-Mikroskop angebracht war („digitale Gruppe“), zugeteilt. In allen Fällen wurden die verwendete Lichtintensität, die Belichtungszeit, die kumulative dissipierte Energie (CDE), die Verwendung des Femtosekundenlasers, die präoperativen medizinischen und okulären Bedingungen, die intraoperativen und/oder postoperativen Komplikationen sowie die prä- und postoperative Sehschärfe und ein durch die optische Kohärenztomographie bestätigtes CME festgehalten.
Die Studie umfasste 118 Augen in der traditionellen Gruppe und 96 Augen in der digitalen Gruppe. Es gab keine Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf die präoperative Sehschärfe, die Belichtungszeit, die CDE oder die Verwendung des Femtosekundenlasers. Allerdings war die verwendete Lichtintensität in der digitalen Gruppe deutlich geringer (19,5% +/- 0,5%) als in der traditionellen Gruppe (48,6% +/- 0,6%; P < 0,001). Darüber hinaus erzielte die digitale Gruppe eine bessere dezimale Sehschärfe am Tag 1 nach der Operation (0,60 +/- 0,03) und eine geringere CME-Rate (2,1 %) im Vergleich zur traditionellen Gruppe (0,51 +/- 0,02, P = 0,03; bzw. 9,2%, P = 0,03).
(ak)