Kata­rakt-Opera­ti­on

Nach hinterer Kapselruptur höheres Risiko für ZMÖ und epiretinale Gliose

4. Juli 2023

KAIRO (Bier­mann) — Eine hinte­re Kapsel­rup­tur bei der Kata­rak­t­ope­ra­ti­on ist eine von Opera­teu­ren durch­aus gefürch­te­te Kompli­ka­ti­on. Eine retro­spek­ti­ve, verglei­chen­de, nicht rando­mi­sier­te Studie unter­such­te die visu­el­len Ergeb­nis­se und post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen einer hinte­ren Kapsel­rup­tur (PCR) mit abge­sun­ke­nen Linsen­frag­men­ten (DLF) im Vergleich zu kompli­ka­ti­ons­lo­sen Kata­rakt-Opera­tio­nen. 

Anal­siert wurden demo­gra­fi­sche Fakto­ren, medi­zi­ni­sche Anamne­se und Ergeb­nis­se der Augen­un­ter­su­chung aus vorhan­de­nen elek­tro­ni­schen Aufzeich­nun­gen. Die wich­tigs­ten Ergeb­nis­va­ria­blen waren die post­ope­ra­ti­ve Sehschär­fe (VA), die Entwick­lung eines post­ope­ra­ti­ven zysto­iden Maku­la­ö­dems (ZMÖ) sowie einer rheg­ma­to­ge­nen Netz­haut­ab­lö­sung (RRD) und einer epire­ti­na­len Membran (ERM), die einen chir­ur­gi­schen Eingriff erforderten.

Die Analy­se umfass­te 175.589 Augen in der Refe­renz­grup­pe, 2.751 Augen in der PCR-Gruppe und 519 Augen in der DLF-Gruppe. Während aller post­ope­ra­ti­ven Inter­val­le war die mitt­le­re VA in der DLF- und PCR-Gruppe signi­fi­kant schlech­ter als in der Refe­renz­grup­pe (P < 0,001). Bei der multi­va­ria­ten Analy­se war die Wahr­schein­lich­keit, vier bis zwölf Wochen nach der Opera­ti­on eine VA von maxi­mal 0,3 logMAR zu haben, bei Augen mit DLF und PCR um 88 % bzw. 73 % nied­ri­ger als in der Refe­renz­grup­pe (P < 0,001). In der DLF- und PCR-Gruppe entwi­ckel­ten mehr Augen ein ZMÖ (P < 0,001). Die Wahr­schein­lich­keit, dass eine RRD- oder ERM-Opera­ti­on erfor­der­lich war, war in der DLF-Gruppe 3,6- bzw. 2,1‑mal höher und in der PCR-Gruppe 1,8- bzw. 1,3‑mal höher als in der Referenzgruppe.

Somit weisen Augen nach einer kompli­ka­ti­ven Kata­rakt-Opera­ti­on mit intra­ope­ra­ti­ver PCR und insbe­son­de­re DLF einen schlech­te­ren post­ope­ra­ti­ven Visus und ein höhe­res Risiko für post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen wie ein zysto­i­des Maku­la­ö­dem, eine epire­ti­na­le Membran oder sogar eine rheg­ma­to­ge­ne Netz­haut­ab­lö­sung auf. (ak)

Autoren: Fouad Y et al.
Korrespondenz: ahmedsallam11@yahoo.com
Studie: Visual outcomes and postoperative complications of eyes with dropped lens fragments during cataract surgery: multicenter database study
Quelle: J  Cataract Refract Surg. 2023 May 1;49(5):485-491
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001137

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