HOUSTON (Biermann) — Bei geringem Restastigmatismus nach Kataraktoperation können korneale Entspannungsschnitte (peripheral corneal relaxing incisions (PCRIs) eine wirksame Option zur Korrektur darstellen.
Zu diesem Schluss kam man im Rahmen einer retrospektiven Fallserie am Cullen Eye Institute in Houston/Texas.
Im Rahmen der Fallserie wurden retrospektiv alle konsekutiven Fälle überprüft, bei denen zunächst eine Katarakt-Operation durchgeführt wurde und bei denen anschließend PCRIs erfolgten. Die PCRI-Länge wurde anhand eines Nomogramms basierend auf dem Alter und dem manifesten refraktiven Astigmatismus bestimmt. Die Sehschärfe und der manifeste refraktive Astigmatismus vor und nach den PCRIs wurden verglichen. Es wurde eine Vektoranalyse durchgeführt und Nettobrechungsänderungen entlang des Schnittmeridians berechnet.
Die Einschlusskriterien wurden von 111 Augen erfüllt. Nach den PCRIs verbesserte sich die mittlere unkorrigierte Sehschärfe deutlich und der Anteil der Augen mit einer unkorrigierten Fernsehschärfe von ≥ 20/20 stieg deutlich um 36% an. Der mittlere refraktive Astigmatismus verringerte sich signifikant und der Prozentsatz der Augen mit einem refraktiven Zylinder von ≤ 0,25 Dioptrien (dpt) und ≤ 0,50 dpt stieg signifikant um 63% bzw. 75% an (alle P < 0,05). Der Vektorgrößenunterschied zwischen prä- und postoperativem refraktivem Astigmatismus betrug 0,88 +/- 0,38 dpt. Der postoperative refraktive Astigmatismus hatte signifikant kleinere Schwerpunkt- und Varianzwerte als der präoperative refraktive Astigmatismus (P < 0,05). (ak)
Katarakt-Operation
Geringer Restastigmatismus mittels cornealer Inzisionen korrigierbar
19. September 2023
Autoren: Wang L et al.
Korrespondenz: dkoch@bcm.edu
Studie: Outcomes of peripheral corneal relaxing incisions for residual astigmatism in patients after cataract surgery
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2023 Aug 1;49(8):812-817.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001208