TOKYO (Bier­mann) — In einer retro­spek­ti­ven verglei­chen­den Fall­stu­die wurden Lang­zeit­ver­än­de­run­gen des Horn­hautastig­ma­tis­mus nach Kata­rak­t­ope­ra­ti­on (Phako­emul­si­fi­ka­ti­on) mit supe­rio­rer Clear-Cornea-Inzi­si­on (CCI) und hori­zon­ta­ler CCI (2,4 mm) verglichen.
In beide Grup­pen wurden je 43 Pati­en­ten einge­schlos­sen. Der Horn­hautastig­ma­tis­mus wurde präope­ra­tiv, am post­ope­ra­ti­ven Tag (Base­line) und nach mehr als sieben Jahren post­ope­ra­tiv mittels Auto­ke­r­ato­me­ter gemes­sen. Für die Gruppe der supe­rio­ren CCI wurde eine Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von 8,74 Jahren, für die Gruppe der hori­zon­ta­len CCI eine Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von 9,05 Jahren erreicht. Analy­siert wurden vertikale/horizontale (Rx) und schrä­ge (Ry) Kompo­nen­ten des Astigmatismus.
In der Gruppe mit supe­rio­rer CCI verän­der­te sich der Astig­ma­tis­mus inner­halb der ersten sechs Monate post­ope­ra­tiv signi­fi­kant zu einem Astig­ma­tis­mus gegen die Regel (engl.: against-the-rule, ATR), in der Gruppe mit hori­zon­ta­ler CCI zu einem Astig­ma­tis­mus mit der Regel (engl.: with-the-rule, WTR). Nach Stabi­li­sa­ti­on des chir­ur­gisch indu­zier­ten Astig­ma­tis­mus zeig­ten beide Grup­pen eine signi­fi­kan­te Zunah­me des mitt­le­ren Rx und keine signi­fi­kan­te Zunah­me des mitt­le­ren Ry über unge­fähr neun Jahre, was auf einen Lang­zeit-ATR-Shift hinwei­se, so die Autoren der Studie. Die mitt­le­ren Verän­de­run­gen von Rx und Ry unter­schie­den sich in beiden Grup­pen nicht signi­fi­kant vonein­an­der. Die Rich­tung der CCI schei­ne damit auf lange Sicht die Verän­de­run­gen des Astig­ma­tis­mus nicht zu beein­flus­sen. (ak)