Kata­rakt

Operation auch bei Patienten mit Störungen der Augenoberfläche sicher möglich

5. Juni 2024

NEW DELHI (Bier­mann) — Eine Erkran­kung der Horn­hau­t­ober­flä­che (ocular surface disor­der, OSD) kann den Erfolg einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on beein­flus­sen. Um dies zu unter­su­chen, wurde eine retro­spek­ti­ve Beob­ach­tungs­stu­die an einem ophthal­mo­lo­gi­schen Zentrum in Nord­in­di­en durchgeführt.
Einge­schlos­sen wurden Pati­en­ten mit verschie­de­nen OSD mit stabi­ler Augen­ober­flä­che, die sich in diesem Zeit­raum einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on unter­zo­gen hatten und eine post­ope­ra­ti­ve Nach­be­ob­ach­tung von mindes­tens sechs Wochen aufwie­sen. Primä­re Ziel­grö­ßen waren der post­ope­ra­ti­ve korri­gier­te Fern­vi­sus (CDVA) nach sechs Wochen, der best­mög­li­che CDVA und post­ope­ra­ti­ve Komplikationen.
An der Studie nahmen 20 Männer und 24 Frauen teil. Insge­samt wurden 55 Augen unter­sucht. Davon bestand bei 35 Augen ein Stevens-John­son-Syndrom (SJS) , bei vier Augen ein okulä­res cicatri­cia­les Pemphi­go­id (OCP), bei acht Augen ein Sicca-Syndrom (dry eye dise­a­se, DED), bei sechs Augen ein Z.n. chemi­scher Verlet­zung und bei zwei Augen eine Kera­to­kon­junk­ti­vi­tis verna­lis  (VKC).
Die mitt­le­re Dauer der OSD lag bei 33,9 +/- 52,17 Monate. Der media­ne präope­ra­ti­ve CDVA betrug 2,0 (Inter­quar­tils­be­reich [IQR], 1,45 bis 2,0). Der erreich­te media­ne CDVA lag nach zwei Mona­ten bei 0,50 (IQR, 0,18 bis 1,45) und der media­ne CDVA nach 6 Wochen bei 0,6 (IQR, 0,3 bis 1,5). Die größte Verbes­se­rung der CDVA wurde bei Pati­en­ten mit DED und SJS fest­ge­stellt, die gerings­te bei OCP. Eine Phako­emul­si­fi­ka­ti­on wurde bei 47,27% der Augen durch­ge­führt, wobei in 9% der Augen intra­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen auftraten.
Post­ope­ra­ti­ve Ober­flä­chen­kom­pli­ka­tio­nen traten bei 12 Augen (21,82%) auf. Andere post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen traten bei 9 Augen (16%) auf.
Eine Kata­rak­t­ope­ra­ti­on kann damit auch bei Pati­en­ten mit OSD eine visu­el­le Verbes­se­rung erzie­len, sofern die Inte­gri­tät der Augen­ober­flä­che prä- und post­ope­ra­tiv ange­mes­sen erhal­ten wird, schluss­fol­ger­ten die Autoren. (ak)

Autoren: Aggarwal M et al.
Korrespondenz: abhagour@gmail.com
Studie: Visual outcome and postoperative complications of cataract surgery in patients with ocular surface disorders
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2024 May 1;50(5):474-480.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001396

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