HOUSTON (Biermann) — Im Rahmen einer Literaturauswertung wurden die visuellen und refraktiven Ergebnisse sowie die Rotationsstabilität von torischen monofokalen Intraokularlinsen (IOL) zur Korrektur eines keratometrischen Astigmatismus mit denen von nichttroischen monofokalen IOL und anderen Methoden zur Astigmatismusbehandlung bei Kataraktoperationen untersucht und verglichen. Die Bewertung beschränkte sich auf die in den USA erhältlichen toxischen IOL.
Bei der Literatursuche via PubMed (zuletzt Juli 2022) wurden 906 potenziell relevante Quellen gefunden. Nach Durchsicht der Abstracts wurden davon 63 für eine Volltextprüfung ausgewählt. Als relevant wurden schließlich 21 Studien eingestuft und für die Analyse ausgewählt. Von diesen wurden zwölf Studien wurden als Evidenzstufe I und neun Studien als Stufe II eingestuft.
Die mit torischen IOL versorgten Augen zeigten eine ausgezeichnete postoperative unkorrigierte Fernsehschärfe (UCDVA), eine Verringerung des postoperativen refraktiven Astigmatismus und eine gute Rotationsstabilität. Der unkorrigierte Fernvisus war besser und der postoperative Zylinder geringer bei torischen IOLs, unabhängig vom Hersteller, im Vergleich zu nichttorischen monofokalen IOL. Die Korrektur eines vorbestehenden Astigmatismus mit torischen IOL war effektiver und vorhersehbarer als die Verwendung von cornealen Entspannungsschnitten (CRI), insbesondere bei Vorliegen eines größeren Astigmatismus.
Die Autoren schlossen aus ihren Ergebnissen, dass toxische monofokale IOL eine gute Option zur Neutralisierung eines bestehenden Hornhautastigmatismus im Rahmen einer Katarakt-Operation sein können. Sie führten im Vergleich zu nichttroischen IOL zu einem besseren umkorrigierten Fernvisus und zu einer signifikanten Verringerung des postoperativen refraktiven Astigmatismus. Hier waren die torischen IOL den cornealen Entspannungsschnitten insbesondere bei höherem Astigmatismus überlegen. (ak)