Auck­land (Bier­mann) — Die Kata­rakt-Chir­ur­gie bei Uvei­tis-Augen ist ein komple­xer Eingriff. Bei erfah­re­nen Opera­teu­ren sind die Raten von intra­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­tio­nen jedoch gering. Die größte Heraus­for­de­rung bleibt das post­ope­ra­ti­ve Management.
Eine retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die aus Neusee­land befass­te sich mit den Risi­ken, den intra- und post­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­tio­nen und den Vorher­sa­ge­mög­lich­kei­ten des Visus­er­geb­nis­ses nach Kata­rakt-Opera­ti­on bei Augen mit Uveitis.
Einge­schlos­sen wurden Pati­en­ten, die zwischen 2008 und 2020 eine Kata­rakt-Opera­ti­on im Zusam­men­hang mit einer Uvei­tis erhal­ten hatten. In die Analy­se wurden addi­ti­ve intra­ope­ra­ti­ve Proze­du­ren, intra- und post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen sowie der post­ope­ra­ti­ve Visus und Kompli­ka­tio­nen im weite­ren Verlauf einbezogen.
Einge­schlos­sen wurden letzt­lich 471 Augen von 371 Pati­en­ten. Bis zur Kata­rakt-Opera­ti­on bestand die Uvei­tis Durch­schnitt­lich 3,0 Jahre (inter­quar­ti­le range [IQR] 5,2 Jahre). Die mitt­le­re Dauer zwischen inak­ti­ver Uvei­tis und Kata­rakt-Opera­ti­on lag bei 1,0 Jahren (IQR 1,5 Jahre). Häufig waren intra­ope­ra­tiv Proze­du­ren wie die Lösung von hinte­ren Synechi­en (32.3%) oder der Einsatz von Vision Blue (18,1%) notwendig.
Zu intra­ope­ra­ti­ven Kompli­ka­tio­nen kam es bei 32 Augen (6,8%). Nach zwölf Mona­ten lag der Visus bei 248 der operier­ten Augen (79,7%) bei 20/50 oder besser. Die häufigs­te post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­ti­on stell­te ein Uvei­tis-Flare (56,5% der Augen) dar. Die Dauer der vorhe­ri­gen Inak­ti­vi­täts­pha­se der Uvei­tis war asso­zi­iert mit redu­zier­tem Risiko für post­ope­ra­ti­ven Flare (HR 0,794, P = 0,003). Bei 45 Augen (9,6%) kam es zur Entwick­lung eines post­ope­ra­ti­ven zysto­iden Maku­la­ö­dems. In der multi­va­ria­ten Analy­se konn­ten hier­für keine Vorher­sage­fak­to­ren gefun­den werden.
Sorg­fäl­ti­ge post­ope­ra­ti­ven Kontrol­len seien bei Augen mit Uvei­tis nach Kata­rakt-Opera­ti­on notwen­dig, da manche Kompli­ka­tio­nen unvor­her­seh­bar seien und später als erwar­tet auftre­ten könn­ten, so die Autoren der Studie in ihrem Fazit. (ak)