Pondicherry (Biermann) — Die manuelle Small-Incision-Technik bei der Katarakt-Operation (manual small incision cataract surgery, MSICS) gilt als relativ sichere Technik und führt zu adäquaten visuellen Ergebnissen bei hypermaturen Katarakten. Zusätzliche präoperative Risikofaktoren erhöhen allerdings die Komplikationsrate.
Zu diesem Ergebnis kam eine retrospektive Studie aus Indien, welche die Patientenakten von 105 Patienten mit hypermaturer Katarakt analysierte, die sich zwischen Januar und Dezember 2019 einer Katarakt-Operation in MSICS-Technik unterzogen hatten.
Bei einigen Patienten fanden sich präoperative Risikofaktoren wie Pseudoexfoliation (6 Patienten, 5,7%), phakolytisches Glaukom (7 Patienten, 6,7%), linseninduzierte Uveitis (5 Patienten, 4,7%) und Phakodonesis (30 Patienten, 28,5%).
Zu intraoperativen Komplikationen kam es bei 14,3% der Fälle. Darunter waren posteriorer Kapseldefekt (4 Patienten), Zonula-Dialyse (7 Patienten) sowie eine komplette Entfernung der Linsenkapsel (4 Patienten).
Sieben Patienten (6,6%) konnten aufgrund einer nicht ausreichend stabilen Hinterkapsel primär nicht mit einer IOL versorgt werden.
Intra- und postoperative Komplikationen traten signifikant häufiger bei Augen mit zusätzlichen Risikofaktoren auf (P < 0,001 bzw. 0,0005).
An ersten postoperativen Tag wiesen 70 Patienten (66,7%) einen korrigierten Fernvisus von mehr als 20/40 auf. Nach einem Monat erreichten 98 Patienten (93,3%) einen korrigierten Fernvisus von 20/60 oder mehr, davon 89,5% mit einem Virus von ≥ 20/40 auf. (ak)
Katarakt-Chirurgie
Auch bei hypermaturen Katarakten Small-Incision-Technik einsetzbar
10. Februar 2023
Autoren: Christy J et al.
Korrespondenz: dsthamizh90@gmail.com
Studie: Outcomes of manual small incision cataract surgery in hypermature/morgagnian cataract
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2023 Jan 1;49(1):50-54.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001038