MADURAI (Biermann) – Bei dem juvenilen Offenwinkelglaukom (JOWG) im frühen Erwachsenenalter handelt es sich um einen seltenen Subtyp des OWG mit einem autosomal-dominanten Vererbungsmuster. Aus einer aktuellen Studie geht nun hervor, dass sich die Ergebnisse einer Trabekulektomie (TE) mit und ohne Augmentation von Antimetaboliten bei diesem Patientenkollektiv in etwa entsprechen.
In ihre retrospektive Vergleichsstudie schlossen die Wissenschaftler 66 Patienten (98 Augen; mittleres Alter 26,27±7,3 Jahre; 62,1% Männer) mit einem chirurgisch naiven JOWG ein, bei denen eine TE mit Mitomycin C ([MMC]; n=45) oder ohne MMC (n=53) durchgeführt wurde. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte u.a. den Augeninnendruck (IOD), die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM), Komplikationen, chirurgische Revisionen sowie Risikofaktoren für ein chirurgisches Therapieversagen fest. Solches wurde definiert als: IOD ≤5 und >18 mmHg oder IOD-Reduktion um <30% zum Ausgangswert nach 3 Monaten oder chirurgische Revisionen aufgrund eines Nichtansprechens bzw. von Komplikationen oder eine Sehschärfe von Nulla lux. Die Nachbeobachtungszeit betrug ≥2 Jahre.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD und die Anzahl eingesetzter AGM in beiden Gruppen zu allen Kontrollen mit nahezu keinen signifikanten intergruppalen Unterschieden bis Monat 24 signifikant verbesserten (p<0,001). Ebenso differierte auch die kumulative Wahrscheinlichkeit für ein Therapieversagen sowie die Rate an Komplikationen nach 2 Jahren nicht signifikant zwischen den Gruppen (MMC-Gruppe 29,1% und 42% vs. Nicht-MMC-Gruppe 28,7% und 34%; p=0,78 und p>0,278). Eine chirurgische Revision war bei 2 Augen jeder Gruppe erforderlich. Ferner konstatierten die Experten mithilfe eines Cox-Hazard-Regressionsmodells, dass das männliche Geschlecht (HR 0,29; p=0,008), ein hoher präoperativer IOD (HR 0,95; p=0,002) sowie eine größere Anzahl präoperativ eingesetzter AGM (HR 2,08; p=0,010) signifikante Risikofaktoren für ein Therapieversagen darstellten.
(tt)