Juve­ni­le idio­pa­thi­sche Arthri­tis und Risiko für eine asso­zi­ier­te Uveitis

Forschende heben protektive Wirkung von Methotrexat hervor

10. Mai 2023

UTRECHT (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass Metho­trex­at (MTX) bei Pati­en­ten mit einer juve­ni­len idio­pa­thi­schen Arthri­tis (JIA), die nicht mit Biolo­gi­ka vorbe­han­delt sind, eine Schutz­wir­kung gegen­über dem Auftre­ten einer JIA-indu­zier­ten Uvei­tis (JIA‑U) aufweist. Den Autoren der Arbeit zufol­ge könnte eine früh­zei­ti­ge Thera­pie mit MTX bei Pati­en­ten mit einem hohen Risiko für eine Uvei­tis disku­tiert und nach Abset­zen einer MTX-Thera­pie häufi­ge­re ophthal­mo­lo­gi­sche Kontrol­len in den ersten 6–12 Mona­ten befür­wor­tet werden.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 92 Pati­en­ten mit JIA, die im Univer­si­ty Medi­cal Centre Utrecht ([CMCU]; Nieder­lan­de) behan­delt wurden. Die Arbeits­grup­pe teilte die Kohor­te in 2 Grup­pen auf. Pati­en­ten mit einer JIA‑U (n=46) wurden auf Basis des Diagno­se­da­tums der JIA, des Alters bei JIA-Diagno­se, des JIA-Subtyps, des Status anti­nu­kleä­rer Anti­kör­per sowie der Krank­heits­dau­er 1:1 JIA-Pati­en­ten ohne JIA‑U (n=46; Kontrol­len) zuge­ord­net. Die Forschen­den vergli­chen die MTX-Appli­ka­ti­on zwischen den beiden Grup­pen zum Zeit­punkt des Matching-Prozes­ses und analy­sier­ten mithil­fe einer multi- und zeit­va­ria­blen Cox-Regres­si­ons­ana­ly­se die Wirkung von MTX im Hinblick auf die Inzi­denz einer JIA‑U.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sowohl die anamnes­ti­sche Verwen­dung als auch die Einnah­me­jah­re von MTX bei Pati­en­ten mit JIA‑U gegen­über solchen ohne JIA‑U signi­fi­kant nied­ri­ger ausfie­len. Zudem brachen Pati­en­ten mit JIA‑U signi­fi­kant häufi­ger die MTX-Thera­pie ab (p=0,03), von denen 50% der Fälle nach Abset­zen der Thera­pie inner­halb von 1 Jahr die JIA‑U entwi­ckel­ten. Darüber hinaus konsta­tier­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten mithil­fe einer adjus­tier­ten Analy­se, dass die Verab­rei­chung von MTX mit einer signi­fi­kant gerin­ge­ren Wahr­schein­lich­keit für eine JIA‑U  asso­zi­iert war (HR 0,35; 95%-KI 0,17–0,75). Zudem wurde kein unter­schied­li­cher protek­ti­ver Effekt zwischen einer nied­ri­gen MTX-Dosie­rung (<10 mg/m2/Woche) und einer Stan­dard-Dosis (≥10 mg/m2/Woche) beob­ach­tet.

(tt)

Autoren: van Straalen JW et al.
Korrespondenz: Joeri W van Straalen; jwvanstraalen-2@umcutrecht.nl
Studie: Methotrexat therapy associated with a reduced rate of new-onset uveitis in patients with biological-naive juvenile idiopathic arthritis
Quelle: RMD Open 2023; Apr; 9(2):e003010.
Web: dx.doi.org/10.1136/rmdopen-2023-003010

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