UTRECHT (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Methotrexat (MTX) bei Patienten mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA), die nicht mit Biologika vorbehandelt sind, eine Schutzwirkung gegenüber dem Auftreten einer JIA-induzierten Uveitis (JIA‑U) aufweist. Den Autoren der Arbeit zufolge könnte eine frühzeitige Therapie mit MTX bei Patienten mit einem hohen Risiko für eine Uveitis diskutiert und nach Absetzen einer MTX-Therapie häufigere ophthalmologische Kontrollen in den ersten 6–12 Monaten befürwortet werden.
Die Wissenschaftler überprüften medizinische Aufzeichnungen zu 92 Patienten mit JIA, die im University Medical Centre Utrecht ([CMCU]; Niederlande) behandelt wurden. Die Arbeitsgruppe teilte die Kohorte in 2 Gruppen auf. Patienten mit einer JIA‑U (n=46) wurden auf Basis des Diagnosedatums der JIA, des Alters bei JIA-Diagnose, des JIA-Subtyps, des Status antinukleärer Antikörper sowie der Krankheitsdauer 1:1 JIA-Patienten ohne JIA‑U (n=46; Kontrollen) zugeordnet. Die Forschenden verglichen die MTX-Applikation zwischen den beiden Gruppen zum Zeitpunkt des Matching-Prozesses und analysierten mithilfe einer multi- und zeitvariablen Cox-Regressionsanalyse die Wirkung von MTX im Hinblick auf die Inzidenz einer JIA‑U.
Die Forscher ermittelten, dass sowohl die anamnestische Verwendung als auch die Einnahmejahre von MTX bei Patienten mit JIA‑U gegenüber solchen ohne JIA‑U signifikant niedriger ausfielen. Zudem brachen Patienten mit JIA‑U signifikant häufiger die MTX-Therapie ab (p=0,03), von denen 50% der Fälle nach Absetzen der Therapie innerhalb von 1 Jahr die JIA‑U entwickelten. Darüber hinaus konstatierten die Uveitis-Spezialisten mithilfe einer adjustierten Analyse, dass die Verabreichung von MTX mit einer signifikant geringeren Wahrscheinlichkeit für eine JIA‑U assoziiert war (HR 0,35; 95%-KI 0,17–0,75). Zudem wurde kein unterschiedlicher protektiver Effekt zwischen einer niedrigen MTX-Dosierung (<10 mg/m2/Woche) und einer Standard-Dosis (≥10 mg/m2/Woche) beobachtet.
(tt)