Juve­ni­le idio­pa­thi­sche Arthri­tis-asso­zi­ier­te Uveitis

Biologika verhindern, mit Ausnahme von Etanercept, erstmaliges Auftreten

5. Dezember 2022

CHICAGO (Bier­mann) – Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben bei Pati­en­ten mit einer juve­ni­len idio­pa­thi­schen Arthri­tis (JIA) die Medi­ka­ti­on als neues empi­ri­sches Risi­ko­kri­te­ri­um für das Uvei­tis-Scree­ning fest­ge­legt und eine stär­ke­re Vorher­sa­ge­kraft im Vergleich zu den Krite­ri­en der Ameri­can Colle­ge of Rheu­ma­to­lo­gy (ACR)-Leitlinien gefun­den. Zudem haben sie gezeigt, dass die Thera­pie mit Biolo­gi­ka (außer mit Etaner­cept [ETA]), solcher mit ande­ren Immun­mo­du­la­to­ren im Hinblick auf die Uvei­tis-Inzi­denz über­le­gen ist.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 184 Pati­en­ten mit JIA (Zeit­raum 04/2014–04/2022), die ophthal­mo­lo­gisch unter­sucht und ≥18 Monate kontrol­liert wurden. Ausge­schlos­sen wurden Pati­en­ten mit einer Uvei­tis in der Anamne­se oder mit einem Morbus Still. Die Arbeits­grup­pe erfass­te die Pati­en­ten­merk­ma­le und die Medi­ka­ti­on, analy­sier­te Fakto­ren, die mit dem Auftre­ten einer Uvei­tis asso­zi­iert waren und verwen­de­te statis­tisch signi­fi­kan­te Metri­ken, um empi­ri­sche Risiko-Stra­ti­fi­zie­rungs-Krite­ri­en zu bestim­men. Zusätz­lich wende­ten die Forschen­den diese Krite­ri­en sowie solche der ACR-Leit­li­nie an, um die Vorher­sa­ge­kraft für die Uvei­tis-Inzi­denz zu evaluieren.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass bei 21 der 184 Pati­en­ten (11,4%) eine Uvei­tis im Studi­en­zeit­raum erst­mals auftrat. Die Exper­ten stell­ten keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de in der Uvei­tis-Inzi­denz zwischen Pati­en­ten, die keine krank­heits­mo­di­fi­zie­ren­den Anti­rheu­ma­ti­ka ([DMARD]; n=76) appli­zier­ten, mit solchen, die Metho­trex­at (n=25) oder solchen, die ETA (n=23) verwen­de­ten, fest (Inzi­denz  3,11–4,81 pro 100 Pati­en­ten­jah­re). Demge­gen­über trat bei Pati­en­ten, die Adali­mum­ab (n=36) oder eines der übri­gen Biolo­gi­ka (n=24) einsetz­ten, kein Fall mit einer Uvei­tis auf. Darüber hinaus lag das Verhält­nis der Uvei­tis-Inzi­denz zwischen Hoch- und Nied­ri­g­ri­si­ko­grup­pen unter den empi­risch ermit­tel­ten Krite­ri­en bei 8,21 (Bereich 2,68–33,55; p<0,0001), während dieses unter den ACR-Krite­ri­en 1,9 (Bereich 0,72–4,93; p=0,15) betrug.

(tt)

Autoren: Bison HS et al.
Korrespondenz: Brenda L Bohnsack; bbohnsack@luriechildrens.org
Studie: Comparison of Uveitis Incidence by Medication in Juvenile Idiopathic Arthritis and Implications for Screening
Quelle: Am J Ophthalmol 2022; Nov 11;S0002-9394(22)00433-0.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.ajo.2022.11.010

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