Iris­me­l­a­nom

Prädiktive Faktoren für Entwicklung eines Sekundärglaukoms nach Therapie ermittelt

31. Juli 2023

PHILADELPHIA (Bier­mann) – Anhand welcher Merk­ma­le eines Iris­me­l­anoms sich ein nach dessen Behand­lung auftre­ten­des Glau­kom vorher­sa­gen lässt, hat jüngst eine US-ameri­ka­ni­sche Arbeits­grup­pe unter­sucht. Den Forschen­den zufol­ge gehö­ren dazu ein melanom­be­ding­ter erhöh­ter Augen­in­nen­druck bei Erst­vor­stel­lung des Pati­en­ten, ein höhe­res Tumor­sta­di­um laut Einord­nung des Ameri­can Joint Commit­tee on Cancer (AJCC), ein erhöh­ter mitt­le­rer basa­ler Tumor­durch­mes­ser und eine Behand­lung mit Brachytherapie.

Die Arbeits­grup­pe nahm Pati­en­ten mit Iris­me­l­a­nom in ihre Auswer­tung auf, die in den Jahren 1970–2016 am Wills Eye Hospi­tal in Phil­adel­phia (USA) konser­va­tiv behan­delt worden waren. Von einem nach der Thera­pie auftre­ten­den Glau­kom wurde per Defi­ni­ti­on bei einem Augen­in­nen­druck (IOD) von >22 mmHg nach der Melanom­be­hand­lung ausgegangen.

Bei 40 (15%) von 271 Pati­en­ten mit Iris­me­l­a­nom stell­ten die Studi­en­au­toren bei der Vorstel­lung der Betrof­fe­nen ein melanom­be­ding­tes Glau­kom fest, während bei 75 (28%) im Mittel 103,7 Monate (Bereich: 1,0–120,0) nach der Thera­pie ein Glau­kom auftrat. Der Vergleich mit Fällen ohne Glau­kom ergab, dass Pati­en­ten mit Post-Manage­ment-Glau­kom einen schlech­te­ren Visus (20/50–20/150; 17% vs. 5%; p=0,001) hatten und einen höhe­ren durch­schnitt­li­chen basa­len Tumor­durch­mes­ser aufwie­sen (5,1 mm vs. 4,3 mm; p=0,004). Außer­dem wurde bei Pati­en­ten mit Post-Manage­ment-Glau­kom ein stär­ker melanom­be­dingt erhöh­ter Augen­in­nen­druck bei der Erst­vor­stel­lung fest­ge­stellt (24,1 mmHg vs. 16,2 mmHg; p<0,001) sowie mehr Fälle von Tumo­ren mit diffu­sem Rand (9% vs. 4%; p=0,01), mehr Fälle mit einem Tumor­sta­di­um T4 laut dem Ameri­can Joint Commit­tee on Cancer (AJCC; 7% vs. 2%; p=0,03) und mehr Fälle mit extrao­ku­la­rer Tumor­aus­deh­nung (7% vs. 2%; p=0,03).

Zu den durch multi­va­ria­te Analy­se iden­ti­fi­zier­ten Risi­ko­fak­to­ren für ein Post-Manage­ment-Glau­kom gehör­ten der melanom­be­dingt erhöh­te IOP bei der Erst­vor­stel­lung (OR 1,1 [1,08–1,22] pro 1‑mmHg-Zunah­me; p<0,001), ein größe­rer mitt­le­rer basa­ler Tumor­durch­mes­ser (OR 1,17 [1,02–1,33] pro 1‑Mil­li­me­ter-Schrit­te; p=0,03), ein stär­ker fort­ge­schrit­te­nes klini­sches Tumor­sta­di­um (OR 1,23 [1,04–1,46] pro Unter­ka­te­go­rie-Schritt; p=0,02) sowie die Durch­füh­rung einer Brachythe­ra­pie (OR 2,32 [1,13–4,75]; p=0,02).

(ac)

Autoren: Shukla AG et al.
Korrespondenz: Aakriti Garg Shukla; aakriti.garg@gmail.com
Studie: Iris melanoma: factors predictive of post-management secondary glaucoma in 271 cases at a Single Ocular Oncology Centre
Quelle: Eye (Lond) 2023;37(5):938-946.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-022-02051-0

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