MIYAZAKI (Bier­mann) — Im Rahmen einer prospek­ti­ven Fall­se­rie wurden die Ergeb­nis­se der binoku­la­ren Implan­ta­ti­on von diffrak­ti­ven Intraoku­lar­lin­sen (IOL) mit erwei­ter­ter Tiefen­schär­fe (EDOF) unter Verwen­dung von Eche­lett-Opti­ken und mono­fo­ka­len IOLs mit dersel­ben Platt­form vergli­chen und die Pati­en­ten zwei Jahre lang nachbeobachtet.
Bei der jeweils letz­ten Unter­su­chung wurde die entfer­nungs­kor­ri­gier­te binoku­la­re Sehschär­fe in den Entfer­nun­gen 0,3, 0,5, 0,7, 1, 2, 3 und 5 m gemes­sen. Die photo­pi­sche und meso­pi­sche Kontrast­emp­find­lich­keit wurde eben­falls unter­sucht. Die dyna­mi­sche Sehfunk­ti­on wurde anhand der funk­tio­nel­len Sehschär­fe (FVA), der Stan­dard­ab­wei­chung der Sehschär­fe (SDVA), der visu­el­len Aufrecht­erhal­tungs­ra­te (VMR), der mitt­le­ren Reak­ti­ons­zeit und der Anzahl der Lidschlä­ge bewer­tet. Die Ergeb­nis­se wurden zwischen den beiden IOLs vergli­chen und der Einfluss der Trübung der hinte­ren Kapsel (PCO) auf die Kontrast­emp­find­lich­keit und den FVA untersucht.
Die binoku­la­re Sehschär­fe von Augen mit EDF-IOL war in Entfer­nun­gen von 0,5 und 0,7 m besser als die von Augen mit mono­fo­ka­ler IOL (P < 0,026). Es gab keine Unter­schie­de in der binoku­la­ren Sehschär­fe in ande­ren Entfer­nun­gen, der Kontrast­emp­find­lich­keit oder den dyna­mi­schen Sehfunk­tio­nen. Bei Augen mit EDF-IOL konnte kein Einfluss von PCO auf die Sehfunk­tio­nen fest­ge­stellt werden.
Bis zu 2 Jahre nach der Opera­ti­on zeig­ten Augen mit diffrak­ti­ven EDF-IOLs eine über­le­ge­ne mitt­le­re Sehschär­fe und eine Sehfunk­ti­on, die mit der von Augen mit mono­fo­ka­len IOLs vergleich­bar war. (ak)