SAO PAULO (Biermann) — Die Anwendung von Mini-Monovision bei EDOF-Intraokularlinsen (Intraokularlinsen mit erweiterter Tiefenschärfe) wurde in einer prospektiven, randomisierten, maskierten klinischen Studie an insgesamt 126 Patienten untersucht.
Die Patienten wurden bilateral entweder mit Symfony (SYM)- oder Vivity (VIV)-IOL versorgt, wobei ein Auge auf Myopie (-0,75 Dioptrien [dpt]) eingestellt wurde. Analysiert wurden Defokussierungskurve, Kontrastempfindlichkeit (Pelli-Robson), der Patientenfragebogen zur Brillenunabhängigkeit und der Fragebogen zur Sehqualität drei Monate postoperativ.
In der SYM-Gruppe beendeten 60, in der VIV-Gruppe 66 Patienten die Nachbeobachtungszeit. Hinsichtlich der Nahsehschärfe erreichten 80 % der Patienten in der SYM-Gruppe und 84 % der Patienten in der VIV-Gruppe einen Wert von J2 oder besser auf dem für die Nähe geplanten Auge (P = 0,3840). Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf Fernvisus, Defokusprofil, PRISC, Kontrastempfindlichkeit oder Lesegeschwindigkeit festgestellt ( P > 0,05). Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen wurden allerdings bei den störenden visuellen Phänomenen festgestellt ( P = 0,0235). Hier wiesen 45 % der Patienten in der SYM-Gruppe einen Wert von 0 auf, verglichen mit 66 % in der VIV-Gruppe.
Die Mini-Monovision mit den verwendeten EDOF-IOL wurde von der Patientenkohorte der Studie gut vertragen. Bei den Sehleistungstests wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen der VIV- und der SYM-Gruppe festgestellt. Die Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Vivity IOL im Vergleich zur Symfony IOL mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von störenden Sehstörungen verbunden ist. (ak)