Bris­tol (Bier­mann) — Die exakte Kalku­la­ti­on der Intraoku­lar­lin­se (IOL) bei Pati­en­ten mit irre­gu­lä­rem Astig­ma­tis­mus ist eine Heraus­for­de­rung für den Ophthalmochirurgen.
In einer retro­spek­ti­ven Studie an 31 Augen von 30 Pati­en­ten wurde nun die Genau­ig­keit einer Scheim­pflug-Kerato­me­trie in der zentra­len 2 mm-Zone (EKR-Metho­de) für die IOL-Kalku­la­ti­on analy­siert. Unter­sucht wurden der Vorher­sa­ge­feh­ler (predic­tion error, PE) und die abso­lu­ten Vorher­sa­ge-Ergeb­nis­se (APE) für die SRK/T und Barrett Univer­sal II-Formeln auf Basis der  Kerato­me­trie-Daten von IOL-Master 500 und Penta­cam (ante­rio­re cornea­le SimK).
Die EKR-Metho­de führte zu einem verbes­ser­ten post­ope­ra­ti­ven Visus (unkor­ri­giert von 1,13 +/- 0,38 auf 0,65 +/- 0,46 logMar, p < 0,01; best­kor­ri­giert von 0,45 +/- 0,24 auf 0,26 +/- 0,20 logMar, p < 0,01). Der Anteil von Pati­en­ten mit einem best­kor­ri­gier­ten Virus von 6/6 lag bei 22%. Einen Virus von < 6/9 erreich­ten 58% und ein Visum von < 6/12 konnte von 71% erreicht werden. Für beide Formeln war die PE bei Messung mit dem IOL-Master gleich (>0,14), aber schlech­ter als die mittels ante­rio­rer cornea­ler SimK ermit­tel­te (p<0,02). Der IOL-Master konnte nur für 23 von 31 Fällen (74,1%) eine Kerato­me­trie darstellen.
Die Verwen­dung der Scheim­pflug EKR-Metho­de für die zentra­le 2‑mm-Zone erwies sich in Bezug auf die Visus­ver­bes­se­rung bei IOL-Implan­ta­ti­on und irre­gu­lä­ren Astig­ma­tis­mus somit als vorteil­haft. Es ergab sich eine mit dem IOL-Master 500 vergleich­ba­re refrak­ti­ve Vorher­sag­bar­keit und eine besse­re Vorher­sag­bar­keit als bei Verwen­dung der ante­rio­ren cornea­len SimK. Die EKR-Metho­de könnte unter ande­rem dann verwen­det werden, wenn der IOL-Master keine verläss­li­che Analy­se der abnor­men Horn­haut erreicht, so die Autoren der Studie. (ak)