ROCKFORD (Biermann) — Die Ausrichtung der Optik-Haptik-Verbindung monofokaler Intraokularlinsen (IOL) ist signifikant assoziiert mit der Inzidenz von negativer Dysphotopsie nach Kataraktoperation. Zu diesem Ergebnis kam eine prospektive, kontrollierte und randomisierte Studie, im Rahmen derer die Daten von 163 Patienten (326 Augen) einer privaten Praxis analysiert wurden. Alle Patienten wurde bilateral eine monofokale Intraokularlinse (Tecnis monofocal, ZCB00, Johnson&Johnson Vision) implantiert. Es erfolgte eine randomisierte Zuteilung zu einer von vier Gruppen (Gruppe 1: Optik-Haptik-Verbindung vertikal; Gruppe 2: horizontal; Gruppe 3: superonasal; Gruppe 4: inferonasal). Patienten mit bekannten Gesichtsfelddefekten oder einem bestkorrigierten Visus unter 20/80 wurden ausgeschlossen. Eine Befragung bezüglich positiven und negativen Dysphotopsien wurde eine Woche und vier bis sechs Wochen postoperativ durchgeführt.
Zu Gruppe 1 wurden 82 Augen (25,2%), zu Gruppe 2 72 Augen (22,1%), zu Gruppe 3 94 Augen (28,8%) und zu Gruppe 4 78 Augen (23,9%) zugeordnet. Es wurden signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Ausrichtungen und der Inzidenz von negativen Dysphotopsien nach einer Woche (P=0,019) sowie vier bis sechs Wochen (P=0,002) gefunden. Die schlechtesten Ergebnisse in Bezug auf negative Dysphotopsien zu beiden Zeitpunkten wiesen Patienten mit Ausrichtung der Optik-Haptik-Verbindung in der superonasalen Position auf. Die Gruppe mit horizontaler Ausrichtung zeigte das beste Ergebnis nach 4–6 Wochen. Für positive Dysphotopsien fanden sich keine signifikanten Unterschiede. (ak)
Intraokularlinsen
Ausrichtung der Optik-Haptik-Verbindung beeinflusst Auftreten von Dysphotopsien
12. Dezember 2022
Autoren: Pamulapati S et al.
Korrespondenz: mvakharia@newvisionrockford.com
Studie: Randomized Controlled Trial of Intraocular Lens Orientation for Dysphotopsia
Quelle: Am J Ophthalmol. 2022 Nov;243:28-33.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2022.06.018