Intrao­ku­lar­lin­sen

Art der Kapsulorhexis beeinflusst mögliche IOL-Dezentrierung

20. Juni 2023

FUZHOU (Bier­mann) — Eine prospek­ti­ve, intra­in­di­vi­du­el­le, rando­mi­sier­te, verglei­chen­de klini­sche Studie unter­such­te Neigung und Dezen­trie­rung einer Intrao­ku­lar­lin­se (IOL) und deren Auswir­kun­gen auf Aberra­tio­nen höhe­rer Ordnung (HOA).

Einge­schlos­sen wurden 64 Augen von 32 Pati­en­ten mit alters­be­ding­ter Kata­rakt, die sich einer beid­sei­ti­gen Kata­rak­t­ope­ra­ti­on mit IOL-Implan­ta­ti­on unter­zo­gen hatten. Rando­mi­siert erfolg­te eine Phako­emul­si­fi­ka­ti­ons-Kata­rak­t­ope­ra­ti­on mit primä­rer konti­nu­ier­li­cher Kapsulor­he­xis (prima­ry poste­rior conti­nuous curvili­ne­ar capsulor­he­xis, PPCCC) an einem Auge (PPCCC-Gruppe) und einer routi­ne­mä­ßi­gen Kata­rak­t­ope­ra­ti­on am gegen­über­lie­gen­den Auge (ohne PPCCC, d.h. NPCCC-Gruppe).
Sphä­ri­sches Äqui­va­lent (SA), Dezen­trie­rung, Neigung, HOA, Modu­la­ti­ons­über­tra­gungs­funk­ti­on und Punktspreiz­funk­ti­on der IOL wurden einen Tag, eine Woche, einen Monat und drei Monate post­ope­ra­tiv mit OPD-Scan III gemessen.

Für die Analy­se stan­den letzt­lich 52 Augen von 26 Pati­en­ten zur Verfü­gung. Die mitt­le­re Gesamt­de­zen­trie­rung in der NPCCC-Gruppe war nach drei Mona­ten signi­fi­kant höher als in der PPCCC-Gruppe (0,302 +/- 0,157 mm gegen­über 0,187 +/- 0,099 mm, P < 0,001). Unter einer Pupil­le­wei­te von 3 mm waren die inter­ne sphä­ri­sche Aberra­ti­on (SA) einen Tag post­ope­ra­tiv und der Asym­me­trie­feh­ler (Koma) eine Woche post­ope­ra­tiv in der PPCCC-Gruppe nied­ri­ger als in der NPCCC-Gruppe (0,15 +/- 0,10 µm gegen­über 0,30 +/- 0,21 µm, P < 0,001 und 0,34 +/- 0,18 µm vs. 0,47 +/- 0,31 µm, P = 0,03). Die IOL-Dezen­trie­rung korre­lier­te signi­fi­kant mit okulä­rem und inter­nem Koma, okulä­rem und inter­nem SA sowie inter­nen HOA bei 5 mm Pupil­len­wei­te (R = 0,083 und R = 0,099, R = 0,650 und R = 0,613 bzw. R = 0,418, alle P < 0,01).

Drei Monate nach der Opera­ti­on wurde in der PPCCC-Gruppe eine gerin­ge­re IOL-Dezen­trie­rung beob­ach­tet, was darauf hindeu­ten könnte, dass PPCCC mögli­cher­wei­se zu einer besse­ren IOL-Zentra­li­tät führt.

(ak)

Autoren: Liu X et al.
Korrespondenz: wenjie_wu@foxmail.com
Studie: Intraocular lens tilt and decentration after cataract surgery with and without primary posterior continuous curvilinear capsulorhexis
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2023 May 1;49(5):492-498.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001152

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