FUZHOU (Biermann) — Eine prospektive, intraindividuelle, randomisierte, vergleichende klinische Studie untersuchte Neigung und Dezentrierung einer Intraokularlinse (IOL) und deren Auswirkungen auf Aberrationen höherer Ordnung (HOA).
Eingeschlossen wurden 64 Augen von 32 Patienten mit altersbedingter Katarakt, die sich einer beidseitigen Kataraktoperation mit IOL-Implantation unterzogen hatten. Randomisiert erfolgte eine Phakoemulsifikations-Kataraktoperation mit primärer kontinuierlicher Kapsulorhexis (primary posterior continuous curvilinear capsulorhexis, PPCCC) an einem Auge (PPCCC-Gruppe) und einer routinemäßigen Kataraktoperation am gegenüberliegenden Auge (ohne PPCCC, d.h. NPCCC-Gruppe).
Sphärisches Äquivalent (SA), Dezentrierung, Neigung, HOA, Modulationsübertragungsfunktion und Punktspreizfunktion der IOL wurden einen Tag, eine Woche, einen Monat und drei Monate postoperativ mit OPD-Scan III gemessen.
Für die Analyse standen letztlich 52 Augen von 26 Patienten zur Verfügung. Die mittlere Gesamtdezentrierung in der NPCCC-Gruppe war nach drei Monaten signifikant höher als in der PPCCC-Gruppe (0,302 +/- 0,157 mm gegenüber 0,187 +/- 0,099 mm, P < 0,001). Unter einer Pupilleweite von 3 mm waren die interne sphärische Aberration (SA) einen Tag postoperativ und der Asymmetriefehler (Koma) eine Woche postoperativ in der PPCCC-Gruppe niedriger als in der NPCCC-Gruppe (0,15 +/- 0,10 µm gegenüber 0,30 +/- 0,21 µm, P < 0,001 und 0,34 +/- 0,18 µm vs. 0,47 +/- 0,31 µm, P = 0,03). Die IOL-Dezentrierung korrelierte signifikant mit okulärem und internem Koma, okulärem und internem SA sowie internen HOA bei 5 mm Pupillenweite (R = 0,083 und R = 0,099, R = 0,650 und R = 0,613 bzw. R = 0,418, alle P < 0,01).
Drei Monate nach der Operation wurde in der PPCCC-Gruppe eine geringere IOL-Dezentrierung beobachtet, was darauf hindeuten könnte, dass PPCCC möglicherweise zu einer besseren IOL-Zentralität führt.
(ak)