Intrao­ku­lä­re Inflamma­ti­on und Refrak­tä­ri­tät auf gängi­ge Immunsuppressiva

Intravenöses Cyclophosphamid erweist sich als geeignete Therapieoption

25. März 2024

PALO ALTO (Bier­mann) – Bei Cyclo­phos­pha­mid (CP) handelt es sich um ein Zyto­sta­ti­kum aus der Gruppe der Alkyl­an­zi­en und der Stick­stoff­lost-Analo­ga, welches die Funk­ti­on von T- bzw. B‑Zellen inhi­biert. Aus einer aktu­el­len Studie geht nun hervor, dass sich CP — intra­ve­nös (IV) verab­reicht — bei Pati­en­ten mit thera­pie­re­sis­ten­ter schwe­rer intrao­ku­lä­rer Inflamma­ti­on (IOI) verschie­de­ner Genese als eine wirk­sa­me Thera­pie­op­ti­on erweist. Die Autoren der Arbeit beto­nen jedoch den limi­tier­ten Zeit­raum der Behand­lung aufgrund schwer­wie­gen­der uner­wünsch­ter Ereig­nis­se (UE) wie einer Knochenmarks-Suppression.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 1295 Pati­en­ten mit schwe­rer IOI, die sich im Byers Eye Insti­tu­te der Stan­ford-Univer­si­tät (Kali­for­ni­en; USA) im Zeit­raum 2017 bis 2022 vorstell­ten und nicht auf konven­tio­nel­le und biolo­gi­sche Immun­mo­du­la­to­ren (IMT) anspra­chen. In die Studie einge­schlos­sen wurden 7 Pati­en­ten (10 Augen; mitt­le­res Alter 61,6 ±14,9 Jahre; 4 Frauen), die mit IV-CP alle 3 bis 4 Wochen behan­delt und ≥1 Jahr kontrol­liert wurden. Zu den klini­schen Diagno­sen zähl­ten eine nekro­ti­sie­ren­de Skle­ri­tis (n=5), eine peri­phe­re ulze­ra­ti­ve Kera­ti­tis (n=2), ein orbi­ta­ler Pseu­do­tu­mor (n=1), eine HLA-B27-asso­zi­ier­te Panu­vei­tis (n=1) sowie eine reti­na­le Vasku­li­tis (n=1). Die okulä­ren Erkran­kun­gen erwie­sen sich bei 3 Pati­en­ten als idio­pa­thisch und in jeweils einem Fall asso­zi­iert mit einer rheu­ma­to­iden Arthri­tis, einer IgG-4-skle­ro­sie­ren­den Erkran­kung, einer Derm­ato­myo­si­tis sowie einer Spon­dy­li­tis anky­los­ans. Die voran­ge­gan­ge­nen IMT umfass­ten Metho­trex­at (n=5), Myco­phe­no­lat-Mofetil (n=3), Azathio­prin (n=1), Tacro­li­mus (n=1), Adali­mum­ab (n=1), Infli­xi­mab (n=4) sowie Ritu­xi­mab (n=1). Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit betrug 34,4 ±11,0 Monate und die mitt­le­re Dauer der CP-Thera­pie 11,9 ±8,8 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten bei 5 Pati­en­ten (71,4%) eine komplet­te Remis­si­on. In 4 Fällen (57,1%) wurde die Thera­pie aufgrund einer tran­si­en­ten Leuko­pe­nie (<4000/ml) kurz­zei­tig unterbrochen.

(tt)

Autoren: Karaca I et al.
Korrespondenz: Quan Dong Nguyen; ndquan@stanford.edu
Studie: Intravenous cyclophosphamide therapy for patients with severe ocular inflammatory diseases who failed other immunomodulatory therapies
Quelle: J Ophthalmic Inflamm Infect 2024; Mar 11;14(1):12.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12348-023-00372-z

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