Intrao­ku­lä­re Inflamma­ti­on nach intra­vit­rea­ler Phar­ma­ko­the­ra­pie mit Brolucizumab

Geringere Inzidenz in Indien als in den Zulassungsstudien ermittelt

29. Juni 2023

KALKUTTA (Bier­mann) – Bei Brolu­ci­zumab (BCZ) handelt es sich um einen VEGF-Inhi­bi­tor der neue­ren Genera­ti­on, bei dem nach Markt­ein­füh­rung vermehrt über eine intrao­ku­lä­re Inflamma­ti­on ([IOI]; Post-hoc-Analy­se der HAWK- und HARRI­ER-Zulas­sungs­stu­di­en Inzi­denz­ra­te 4,6%) berich­tet wurde. Einer aktu­el­len Studie zufol­ge liegt die Inzi­denz für eine BCZ-indu­zier­te IOI in Indien jedoch erheb­lich nied­ri­ger. Zudem haben die Autoren der Arbeit detek­tiert, dass dieses uner­wünsch­te Ereig­nis (UE) insbe­son­de­re nach mehre­ren intra­vit­rea­len Injek­tio­nen (IVI) sowie bei hoher Thera­pielast (IVI alle 6 Wochen; [Q6W]) auftritt.

In ihre retro­spek­ti­ve multi­zen­tri­sche Studie (10 reti­no­lo­gi­sche Zentren in Ostin­di­en) schlos­sen die Wissen­schaft­ler insge­samt 758 Patienten/Augen mit neovasku­lä­rer AMD ein, bei denen im Zeit­raum 10/2020 bis 04/2022 IVI mit BCZ (alle im Pro-re-nata-Regime) verab­reicht wurden.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass eine BCZ-indu­zier­te IOI bei 13 der 758 Augen auftrat (Inzi­denz­ra­te 1,7%). Diese wurde bei 2 Augen (15%) nach der 1. IVI (Median nach 45 Tagen), bei 6 Augen (46%) nach der 2. IVI (Median nach 8,5 Tagen) sowie bei 5 Augen (39%) nach der 3. IVI (Median nach 7 Tagen) diagnos­ti­ziert. Ferner eruier­ten die Reti­no­lo­gen, dass die IVI-Abstän­de in den 11 Fällen, bei denen es nach der 2. bzw. 3. IVI zu einer IOI kam, im Median bei Q6W (IQR Q4-10W) lagen. Zudem wurde bei den Augen, die eine IOI nach der 3. IVI entwi­ckel­ten, eine höhere Anzahl an voran­ge­gan­ge­nen Anti-VEGF-IVI als bei solchen verzeich­net, bei denen eine IOI nach der 1. oder 2. IVI vorlag (Median 8 vs. 4 IVI; p=0,001).

Am häufigs­ten wurden Vorder­kam­mer­zel­len (n=11; 84,6%) beob­ach­tet, selten indes peri­phe­re reti­na­le Hämor­rha­gien (n=2) und ein reti­na­ler Arte­ri­en­ast­ver­schluss (n=1). Ferner konsta­tier­ten die Exper­ten bei allen Augen nach einer topi­schen ± oralen Thera­pie mit Corti­cos­te­ro­iden eine Resti­tu­tio ad inte­grum, eine Visus­er­ho­lung im Median nach 3 Mona­ten und bei keinem Auge einen irrever­si­blen Visusverlust.

(tt)

Autoren: Chakraborty D et al.
Korrespondenz: Debdulal Chakraborty; devdc@rediffmail.com
Studie:  Incidence, clinical features, risk factors, and outcomes of Intraocular inflammation following Brolucizumab in Indian eyes - A multicentric study
Quelle:  Indian J Ophthalmol 2023; May;71(5):1979-1985.
Web: dx.doi.org/10.4103/IJO.IJO_2688_22

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