Inak­ti­ve Uvei­tis und frühe versus verzö­ger­te SARS-CoV-2-Impfung

Die subjektiven Beschwerden differieren, jedoch nicht die klinischen Befunde

1. März 2023

CHONGQING (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass eine SARS-CoV-2-Impfung bei Pati­en­ten mit einer kontrol­lier­ten Uvei­tis in einer frühen Phase der Inak­ti­vi­tät im Vergleich zu einer zeit­ver­zö­ger­ten Impfung nach einer voll­stän­di­gen Remis­si­on nicht zu einer höhe­ren Rezi­div­ra­te oder einer Verschlech­te­rung des Visus führt. Auf der ande­ren Seite treten subjek­ti­ve Beschwer­den bei Pati­en­ten nach einer frühen Impfung häufi­ger auf.

In ihre offene, rando­mi­sier­te klini­sche Studie aus einem großen spezia­li­sier­ten Lehr­zen­trum für Uvei­tis-Behand­lun­gen in China schlos­sen die Wissen­schaft­ler 543 unge­impf­te Pati­en­ten (medi­a­nes Alter 35 Jahre [Bereich 26–49]; 56% Frauen) mit einer inak­ti­ven Uvei­tis ein und rando­mi­sier­ten sie im Zeit­raum August 2021 bis Febru­ar 2022 in eine Gruppe mit früher (n=262) bzw. später (n=281) Vakzi­nie­rung mit einem Nicht-mRNA-Impf­stoff (damals in China nur verfüg­bar: inak­ti­vier­te Impf­stof­fe bzw. Prote­in-Subu­nit-Totimpf­stof­fe). Die Rando­mi­sie­rung basier­te auf einer Impf­emp­feh­lung, da das Zentrum keine Impfun­gen durch­führ­te. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt den Zeit­punkt der subjek­ti­ven Zunah­me uvei­ti­scher Beschwer­den während der 3‑monatigen Nach­un­ter­su­chungs­zeit fest. Zu den sekun­dä­ren Endpunk­ten zähl­ten die Uvei­tis­ak­ti­vi­tät sowie Verän­de­run­gen des Visus nach 3 Monaten.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass bis Monat 3 insge­samt 109 Pati­en­ten (41,6%) in der frühen und 14 (5,0%) in der späten Gruppe geimpft worden waren. Eine subjek­ti­ve Verschlech­te­rung trat in der Gruppe mit früher Imfung häufi­ger auf als in der mit einer späten (19,5 vs. 12,1%). Die Analy­se der Inten­ti­on-to-treat-Popu­la­ti­on ergab, dass der Zeit­punkt bis zu einer subjek­ti­ven Verschlech­te­rung der Sympto­me in der Gruppe mit früher im Vergleich zu später Impfung signi­fi­kant zeit­na­her zur Vakzi­nie­rung lag (OR 1,68; 95%-KI 1,09–2,59; p=0,01). Demge­gen­über unter­schie­den sich Verän­de­run­gen der Zellen in der Vorder­kam­mer, der Glas­kör­per­trü­bun­gen sowie des Visus nach 3 Mona­ten gegen­über dem Ausgangs­wert nicht signi­fi­kant zwischen den Gruppen.

(tt)

Autoren: Zhong Z et al.
Korrespondenz: Peizeng Yang; peizengycmu@126.com
Studie: Early vs Deferred Non-Messenger RNA COVID-19 Vaccination Among Chinese Patients With a History of Inactive Uveitis: A Randomized Clinical Trial
Quelle: JAMA Netw Open 2023; Feb 1;6(2):e2255804.
Web: dx.doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2022.55804

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