BARCELONA (Bier­mann) — Eine retro­spek­ti­ve Studie aus Barce­lo­na befass­te sich kürz­lich mit den Lang­zeit­er­geb­nis­sen (Effek­ti­vi­tät, Sicher­heit, Vorher­sag­bar­keit und Stabi­li­tät) der Implan­ta­ti­on einer phaken Intrao­ku­lar­lin­se in die Hinter­kam­mer (Visian implan­ta­ble coll­a­mer lens [ICL]). In die Studie wurden Augen einge­schlos­sen, die zwischen 2008 und 2011 eine ICL erhal­ten hatten und bei denen eine Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von mindes­tens zehn Jahren vorhan­den war.
Unter­su­chungs­er­geb­nis­se für unkor­ri­gier­ten Fern­vi­sus (UDVA), korri­gier­ten Fern­vi­sus (CDVA), mani­fes­te Refrak­ti­on, sphä­ri­sches Äqui­va­lent (SE), Endo­thel­zell­zahl (ECC) und Augen­in­nen­druck (IOP) wurden für die präope­ra­ti­ve Unter­su­chung sowie für einen Monat, ein Jahr, fünf Jahre und die jeweils letzte Verlaufs­kon­trol­le analysiert.
In die Studie konn­ten 45 Augen von 26 Pati­en­ten einge­schlos­sen werden. Die mitt­le­re Nach­be­ob­ach­tungs­zeit lag bei 11,35 +/- 1,30 Jahren. Das mitt­le­re präope­ra­ti­ve SE lag bei 10,06 +/- 3,40 dpt, der mitt­le­re präope­ra­ti­ve Zylin­der bei 1,55 +/- 1,45 dpt.. Bei der letz­ten Verlaufs­kon­trol­le wurde ein Effek­ti­vi­täts-Index von 0,79 und ein Sicher­heits­in­dex von 1,12 ermit­telt. Insge­samt erreich­ten 32 Augen (71%) einen UDVA von mindes­tens 20/40. Beim korri­gier­ten Visus konn­ten sich 22 Augen (49%) um mindes­tens eine Reihe verbes­sern. Zwei Augen (4%) verschlech­ter­ten sich beim CDVA um zwei oder mehr Reihen. In der letz­ten Kontrol­le lagen 19 Augen (42%) inner­halb eines Ziel-SE von +/- 0,5 dpt und 29 Augen (64%) inner­halb von +/- 1,0 dpt. Ein Astig­ma­tis­mus von post­ope­ra­tiv maxi­mal 1,0 dpt wurde von 31 Augen (69%) erreicht und 20 Augen (74%) lagen inner­halb von +/- 15 Grad der inten­dier­ten Korrek­ti­ons­ach­se. Bis zur letz­ten Kontrol­le wurde eine statis­tisch signi­fi­kan­te myope Progres­si­on von ‑0,75 +/- 1,20 dpt fest­ge­stellt (P = 0,01). Der Verlust bei der ECC lag im Lang­zeit­ver­lauf bei 9,85 +/- 11,35%. Der IOP blieb stabil. Intra­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­to­nen wurden nicht gese­hen. Drei Augen (7%) ertwi­ckel­ten im Verlauf von zehn Jahren eine Katarakt.
Letzt­lich war die ICL-Implan­ta­ti­on auch in den Lang­zeit­er­geb­nis­sen ein effek­ti­ver, vorher­sag­ba­rer, stabi­ler und siche­rer Eingriff. (ak)