Hypo­se­kre­to­ri­sches trocke­nes Auge und Okklu­si­on der Puncta lacrimalia

Hochfrequenz-Radiowellen-Elektrochirurgie erweist sich als geeignete Therapieoption

1. März 2023

SEOUL (Bier­mann) – Die Koagu­la­ti­on der Tränen­pünkt­chen (TP) mittels elekro­ma­gne­ti­scher Strah­lung im Hoch­fre­quenz­be­reich (HF) bei Pati­en­ten mit einem thera­pie­re­frak­tä­ren, hypo­se­kre­to­ri­schen trocke­nen Auge ([ADDE]; aque­ous defi­ci­ent dry eye) ermög­licht eine präzi­se­re Fokus­sie­rung der Strah­len unter Scho­nung des Umge­bungs­ge­we­bes aufgrund einer gerin­ge­ren Verbren­nungs­tie­fe bei nied­ri­ge­rer Tempe­ra­tur im Vergleich zum gängi­gen Ther­mo­kau­ter und führt zu einer signi­fi­kan­ten Verbes­se­rung der Sympto­me und Befun­de. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer neuen Veröffentlichung.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 40 Pati­en­ten (79 Augen) mit einem schwe­ren ADDE, bei denen die TP-Okklu­si­on mithil­fe einer HF-Elek­tro­den­spit­ze, die mehr­fach 1–2 mm in die TP einge­führt wurde und den Bereich koagu­lier­te, erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te vor und 6 Wochen nach der Behand­lung die Werte des Schir­mer-Tests und der Tränen­film­auf­riss­zeit (TBUT) bzw. den Grad der Horn­haut-Fluo­res­ze­in-Anfär­bung (CFS) auf der Oxford-Skala (keine bis komplet­te Anfär­bung; Grad 0–5) sowie die Werte auf dem subjek­ti­ven Symptom-Frage­bo­gen (schwe­re bis keine Beschwer­den; 0 bis 5 Punkte), der u.a. Fragen zum Schwe­re­grad der Beschwer­den sowie die Appli­ka­ti­ons­häu­fig­keit von Tränen­er­satz­mit­teln umfasste.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die mitt­le­ren Werte des Schir­mer-Tests bzw. der TBUT signi­fi­kant von 4,10±1,39 auf 8,14±3,13 mm bzw. von 2,99±1,76 auf 5,70±2,34 sec nach 6 Wochen anstie­gen. Ebenso verbes­ser­te sich auch der CFS- bzw. der Symptom-Score von 2,44±0,71 auf 1,20±1,01 bzw. von 2,39±0,61 auf 3,64±0,82 (alle p<0,01). Bei 16 Pati­en­ten (32 Augen) war nach einem mitt­le­ren post­ope­ra­ti­ven Zeit­raum von 8,00±4,86 Mona­ten eine erneu­te Behand­lung erfor­der­lich, während sich bei 24 Pati­en­ten (47 Augen) eine 1‑malige Thera­pie als ausrei­chend erwies. Darüber hinaus stell­ten die Vorder­ab­schnitts-Spezia­lis­ten fest, dass kein Pati­ent während der Nach­be­ob­ach­tungs­zeit Fremd­kör­per­ge­fühl, Epipho­ra oder Narben­re­ak­tio­nen mit Lidfehl­stel­lun­gen verzeichnete.

(tt)

Autoren: Park JW et al.
Korrespondenz: Chul Young Choi; sashimi0@naver.com
Studie: Simple surgical punctal occlusion with high frequency radiowave electrosurgery
Quelle: BMC Ophthalmol 2023; Feb 2;23(1):49.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12886-023-02798-4

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