Horn­haut­spen­de

Auch Spenderhornhäute von Ertrinkungsopfern sicher einsetzbar

17. Januar 2024

ODISHA (Bier­mann) — Ist die Gewe­be­qua­li­tät von Spen­der­horn­häu­ten abhän­gig von der Todes­art des Spen­ders und sind Spen­der­horn­häu­te, die von Ertrin­kungs­op­fern stam­men, sicher für Horn­haut­trans­plan­ta­tio­nen einsetz­bar? Dieser Frage ging einer retro­spek­ti­ve Studie an Horn­haut­ge­we­ben nach, die zwischen März 2018 und Septem­ber 2022 von Ertrin­kungs­op­fern entnom­men wurden. Details zur Gewe­be­qua­li­tät und zu den Ergeb­nis­sen nach der Kera­to­plas­tik wurden aus der Horn­haut­bank und aus ambu­lan­ten Pati­en­ten­ak­ten gesammelt.

Im Studi­en­zeit­raum wurden vier­und­drei­ßig Spen­der­horn­häu­te von Ertrin­kungs­op­fern entnom­men. Das Durch­schnitts­al­ter der Spen­der betrug 37,1 +/- 20,3 Jahre. Die mitt­le­re Zeit zwischen Spende und Konser­vie­rung betrug 4,9 +/- 2,6 Stun­den. Die mitt­le­re Endo­thel­zell­dich­te lag bei 3025 +/- 271 Zellen/mm2. Am entneh­men­den Insti­tut wurden 20  Spen­der­horn­häu­te (58,8 %) zur Horn­haut­spen­de verwen­det. Zwei Horn­häu­te wurden zur späte­ren Verwen­dung in Glyze­rin aufbe­wahrt und zwölf weite­re wurden an andere Trans­plan­ta­ti­ons­zen­tren abge­ge­ben. Insge­samt wurden damit 32 von 34 Horn­häu­ten verwen­det (94,1%). Von den 20 Horn­häu­ten, die direkt im Insti­tut verwen­det wurden, wurden 17 für opti­sche Trans­plan­ta­te und 3 für thera­peu­ti­sche Indi­ka­tio­nen verwen­det. Von den 17 opti­schen Trans­plan­ta­ten wurden zehn für eine opti­sche perfo­rie­ren­de Kera­to­plas­tik, sechs für eine endo­the­lia­le Kera­to­plas­tik und eine für eine ante­rio­re lamel­lä­re Kera­to­plas­tik verwen­det. Die häufigs­te Indi­ka­ti­on für die Kera­to­plas­tik war die Re-Trans­plan­ta­ti­on (25 %). Keines der trans­plan­tier­ten Augen entwi­ckel­te in der unmit­tel­ba­ren post­ope­ra­ti­ven Phase eine Infek­ti­on. Acht Augen wiesen nach drei Mona­ten klare Trans­plan­ta­te auf. Von den zwölf Horn­häu­ten, die an andere Kera­to­plas­tik­zen­tren abge­ge­ben wurden, wurden zehn für opti­sche Trans­plan­ta­te und zwei für therapeutische/tektonische Trans­plan­ta­te verwendet.

Insge­samt waren die erziel­ten post­ope­ra­ti­ven Ergeb­nis­se als zufrie­den­stel­lend anzu­se­hen. Spen­der­horn­häu­te von Ertrin­kungs­op­fern könn­ten somit als sicher für Trans­plan­ta­tio­nen ange­se­hen werden, so die Schluss­fol­ge­rung der Autoren.  (ak)

Autoren: Priyadarshini K et al.
Korrespondenz: drsmruti@lvpei.org
Studie: Safety and Efficacy Profile of Corneas Harvested From Donors of Drowning Victims
Quelle: Cornea. 2024 Feb 1;43(2):141-145.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003321

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