ATHEN (Bier­mann)  - Ziel einer Beob­ach­tungs­stu­die an gesun­den Indi­vi­du­en war, den Zusam­men­hang zwischen der zentra­len Horn­hau­tendo­thel­zell­dich­te (ECD), der Endo­thel­mor­pho­lo­gie und der Horn­haut­di­cke (zentra­le Horn­haut­di­cke) mit der Vorder­kam­mer­tie­fe, dem Horn­haut­vo­lu­men (CV), dem Weiß-zu-Weiß-Abstand (WTW), dem mitt­le­ren Vorder­kam­mer­win­kel (CAmean) und dem Geschlecht bei gesun­den Perso­nen zu untersuchen.
Im Rahmen der Studie wurden 136 gesun­de Frei­wil­li­ge unter­sucht. Die ECD, der Varia­ti­ons­ko­ef­fi­zi­ent der Zell­flä­che und das Verhält­nis der hexa­go­na­len Zellen (%Hex) wurden analy­siert. Die zentra­le Horn­haut­di­cke, die Vorder­kam­mer­tie­fe, der CV, der WTW-Abstand und die Winkel­brei­te an zwölf Punk­ten wurden mit der Penta­cam HR gemes­sen. Das arith­me­ti­sche Mittel dieser zwölf Punkte wurde als CAmean betrach­tet. Für die statis­ti­sche Analy­se der Daten wurde ein linea­res Regres­si­ons­mo­dell mit gemisch­tem Effekt verwendet.
Die ECD war posi­tiv mit dem CV korre­liert (P = 0,028), während sie nach Berei­ni­gung um das Alter nega­tiv mit dem Alter korre­liert war (P < 0,001). Der Varia­ti­ons­ko­ef­fi­zi­ent der Zell­flä­che war posi­tiv mit dem CAmean korre­liert ( P = 0,036), während er nach Anpas­sung an das Alter posi­tiv mit dem Alter ( P < 0,001) und dem CAmean ( P = 0,005) korre­liert war. Das %Hex war nega­tiv mit WTW (P = 0,023) und CAmean (P = 0,025) korre­liert. Nach Anpas­sung in Bezug auf das Alter blieb diese Korre­la­ti­on gleich (P = 0,029 bei Korre­la­ti­on mit WTW und P = 0,035 mit CAmean).
Es zeig­ten sich somit signi­fi­kan­te Verän­de­run­gen in der Morpho­lo­gie der Horn­hau­tendo­thel­zel­len bei Augen mit größe­rem Vorder­kam­mer­win­kel. Ein größe­rer Pleo­mor­phis­mus und Poly­me­gethis­mus des Horn­hau­tendo­thels wurde bei gesun­den Pati­en­ten mit größe­rem CAmean beob­ach­tet. Die Vertie­fung der Vorder­kam­mer bei fort­schrei­ten­der Myopie könne das Horn­hau­tendo­thel empfind­li­cher und anfäl­li­ger für mecha­ni­sche Bean­spru­chung machen, was ein Bereich sei, der weiter unter­sucht werden solle, stell­ten die Autoren fest. (ak)