Horn­hautastig­ma­tis­mus

Einfluss von Orthokeratologie-Kontaktlinsen auf den Astigmatismus

11. August 2025

BIERMANN — Cheng­du (China). Ortho­ke­ra­to­lo­gie-Kontakt­lin­sen beein­flus­sen den Horn­hautastig­ma­tis­mus. Nach Unter­bre­chen der Behand­lung verän­dert sich der Horn­hautastig­ma­tis­mus ‑aller­dings nicht um signi­fi­kan­te Werte.

Eine chine­si­sche Studie unter­such­te Verän­de­run­gen des Horn­hautastig­ma­tis­mus (Krüm­mun­gen und sagit­ta­le Horn­haut­hö­hen­un­ter­schie­de (C‑sagDiff) im Bereich von 8 mm) nach vorüber­ge­hen­der Unter­bre­chung einer lang­fris­ti­gen Verwen­dung sphä­ri­scher oder tori­scher Ortho­ke­ra­to­lo­gie-Linsen (Ortho-K-Linsen.

Von 110 Pati­en­ten (55 mit sphä­ri­schen Ortho-K-Linsen, 55 mit tori­schen Ortho-K-Linsen) wurden rele­van­te Daten erho­ben. Die einge­schlos­se­nen Pati­en­ten hatten seit mindes­tens einem Jahr eine  Ortho-K-Behand­lung erhal­ten und die Linsen vorüber­ge­hend wegen eines geplan­ten Linsen­wech­sels abge­setzt. Die topo­gra­fi­schen und Refrak­ti­ons­da­ten zu Beginn der Studie und nach dem Abset­zen wurden für alle Pati­en­ten erfasst. Für die Analy­se wurden nur Daten des rech­ten Auges verwen­det. Die Verän­de­run­gen der Horn­haut­krüm­mung und C‑sagDiff bei 8 mm in den beiden Haupt­me­ri­dia­nen inner­halb jeder Gruppe sowie die Verän­de­run­gen des Horn­hautastig­ma­tis­mus zwischen den beiden Grup­pen wurden analy­siert.

Es wurden keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de hinsicht­lich Alter, Geschlecht, Ausgangs­wert für flache Radien (FK) und steile Radien (SK), Myopie, refrak­ti­ver Astig­ma­tis­mus und Dauer des Linsen­tra­gens zwischen den beiden Grup­pen fest­ge­stellt (P > 0,05). Der Ausgangs­wert für Horn­hautastig­ma­tis­mus und C‑sagDiff war in der tori­schen Ortho-K-Gruppe höher als in der sphä­ri­schen Ortho-K-Gruppe (P < 0,001). Bei beiden Ortho-K-Grup­pen wurde nach Abset­zen der Behand­lung nach etwa einem Monat (30–37 Tagen) der FK flacher, der SK blieb unver­än­dert, der Horn­hautastig­ma­tis­mus und der C‑sagDiff nahmen zu. Die Verän­de­run­gen des Horn­hautastig­ma­tis­mus betru­gen bei der sphä­ri­schen und der tori­schen Gruppe 0,24 ± 0,33 bzw. 0,32 ± 0,32 dpt. C‑sagDiff stieg in der sphä­ri­schen Ortho-K-Gruppe von 22,85 ± 8,41 auf 31,37 ± 15,01 μm.

Es wurde kein signi­fi­kan­ter Unter­schied zwischen den Grup­pen hinsicht­lich der Verän­de­rung des Horn­hautastig­ma­tis­mus fest­ge­stellt (P = 0,214). Die Verän­de­rung des Horn­hautastig­ma­tis­mus wurde durch das Alter der Träger und die Dauer des Tragens der Ortho-K-Linsen beein­flusst. Je jünger die Proban­den und je länger die Dauer des Tragens der Ortho-K-Linsen, desto signi­fi­kan­ter war die Verän­de­rung des Horn­hautastig­ma­tis­mus nach Abset­zen der Behandlung. 

(ak)

Autoren: Yang B et al.
Korrespondenz: yangbi19830418@126.com
Studie: Corneal astigmatism after temporary discontinuation from long-term spherical and toric orthokeratology
Quelle: Cont Lens Anterior Eye. 2025;48(3):102365.
doi: 0.1016/j.clae.2024.102365

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