MONTRÉAL (Biermann) – In einer retrospektiven Fallserie wurde die Effektivität der Behandlung mittels ProKera mit der einer Amnionmembran-Aufnähung (AMT) bei Hornhautoberflächenstörung verglichen. Unter anderem wurden demographische Faktoren, Behandlungsindikation, Ausmaß der verheilten Hornhaut, Visusveränderungen und Behandlungskosten in die Analyse einbezogen.
Pro Gruppe wurden 14 Patienten in die Studie aufgenommen. Für beide Therapieoptionen waren Hornhautulzera, Epitheldefekte, Defekte durch Verbrennungen, neurotrophe Keratopathien oder Herpes zoster Keratitis als Hauptindikationen vorgesehen.
Die durchschnittliche Zeit bis zur Auflösung bzw. bis zur Entfernung des jeweiligen Transplantats lag bei 24,8 Tagen in der ProKera-Gruppe, während im Vergleich dazu 50,1 Tagen in der AMT-Gruppe vermerkt wurden. Der durchschnittliche Prozentsatz der verheilten Hornhaut lag in der ProKera-Gruppe bei 59%, in der AMT-Gruppe bei 73%. Für den initialen bzw. den Endvisus ergaben sich keine signifikanten unterschiede zwischen beiden Gruppen. Bezüglich der Kosten ergaben sich für ProKera 699 kanadische Dollar, für die AMT 1561,52 kanadische Dollar.
ProKera erlaubte in der Studie ein schnelleres Verheilen der Hornhautoberfläche als die AMT, auch wenn das Ausmaß der verheilten Oberfläche geringer war. Zudem waren das Prokera-System kostengünstiger und belastete damit das Gesundheitssystem weniger. (ak)
Hornhaut
Mit ProKera gute und relative kostengünstige Behandlung von Hornhautoberflächendefekten möglich
5. Oktober 2022
Autoren: Zhou TE et al.
Korrespondenz: Marie-claude.robert.2@umontreal.ca
Studie: Comparing ProKera With Amniotic Membrane Transplantation: Indications, Outcomes, and Costs
Quelle: Cornea. 2022 Jul 1;41(7):840-844.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000002852