PALO ALTO (Biermann) – Die mit dem humanen Leukozytenantigen 27 (HLA-B27) assoziierte Uveitis tritt in der Regel als akute Uveitis anterior auf und ist oftmals mit Spondyloarthritiden verbunden. Die Autoren einer aktuellen Studie haben nun gezeigt, dass eine posteriore Beteiligung im Sinne u.a. peripherer retinaler Läsionen mithilfe der Weitwinkel-Bildgebung erheblich häufiger als bislang mittels der gängigen Bildgebung nachweisbar ist und eine engmaschige Kontrolle erfordert.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 44 Patienten (80 Augen) mit HLA-B27-positiver Uveitis, die sich in einer Schwerpunktklinik für Uveitis vorstellten. Die Arbeitsgruppe evaluierte die Befunde, insbesondere solche der Weitwinkel-Fluoreszenzangiographie und der Spectral-Domain-OCT. Zusätzlich bewerteten die Forschenden demografische Merkmale, Assoziationen mit systemischen Erkrankungen sowie die Dauer bzw. die Chronizität der Uveitis. Patienten mit signifikanten okulären und systemischen Komorbiditäten wurden ausgeschlossen. Mithilfe des Chi-Quadrat-Tests und des gepaarten t‑Tests wurden die statistischen Analysen durchgeführt.
Die Forscher ermittelten bei 22 der 44 Patienten (50%) eine Beteiligung des hinteren Augenabschnittes, wobei am häufigsten eine Leckage im Bereich der Papille (n=18; 41%) sowie eine periphere retinale Vaskulitis (n=14; 32%), gefolgt von einer Vitritis mit Glaskörperzellen (n=3; 7%), Glaskörpertrübungen (n=2; 5%) und einem zystoiden Makulaödem (n=2; 5%) verzeichnet wurden. Ferner stellten die Uveitis-Spezialisten fest, dass Augen mit einer Inflammation in der Vorderkammer ein signifikant höheres Risiko für eine posteriore Beteiligung aufwiesen (p=0,02). Zudem waren posteriore Befunde mit einer signifikant herabgesetzten Sehschärfe assoziiert (p=0,03). Im Gegensatz dazu eruierten die Experten keine signifikante Verbindung zwischen der posterioren Manifestation und dem Patientenalter (p=0,26), den systemischen Spondyloarthritiden (p>0,17) sowie der Dauer der Uveitis (p=0,13).
(tt)