HLA-B27-asso­zi­ier­te Uvei­tis im hinte­ren Augenabschnitt

Weitwinkel-Bildgebung detektiert häufigeres Auftreten als bislang angenommen

30. Mai 2023

PALO ALTO (Bier­mann) – Die mit dem huma­nen Leuko­zy­ten­an­ti­gen 27 (HLA-B27) asso­zi­ier­te Uvei­tis tritt in der Regel als akute Uvei­tis ante­rior auf und ist oftmals mit Spon­dy­lo­ar­thrit­i­den verbun­den. Die Autoren einer aktu­el­len Studie haben nun gezeigt, dass eine poste­rio­re Betei­li­gung im Sinne u.a. peri­phe­rer reti­na­ler Läsio­nen mithil­fe der Weit­win­kel-Bild­ge­bung erheb­lich häufi­ger als bislang mittels der gängi­gen Bild­ge­bung nach­weis­bar ist und eine engma­schi­ge Kontrol­le erfordert.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 44 Pati­en­ten (80 Augen) mit HLA-B27-posi­ti­ver Uvei­tis, die sich in einer Schwer­punkt­kli­nik für Uvei­tis vorstell­ten. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die Befun­de, insbe­son­de­re solche der Weit­win­kel-Fluo­res­zen­zan­gio­gra­phie und der Spec­tral-Domain-OCT. Zusätz­lich bewer­te­ten die Forschen­den demo­gra­fi­sche Merk­ma­le, Asso­zia­tio­nen mit syste­mi­schen Erkran­kun­gen sowie die Dauer bzw. die Chro­ni­zi­tät der Uvei­tis. Pati­en­ten mit signi­fi­kan­ten okulä­ren und syste­mi­schen Komor­bi­di­tä­ten wurden ausge­schlos­sen. Mithil­fe des Chi-Quadrat-Tests und des gepaar­ten t‑Tests wurden die statis­ti­schen Analy­sen durchgeführt.

Die Forscher ermit­tel­ten bei 22 der 44 Pati­en­ten (50%) eine Betei­li­gung des hinte­ren Augen­ab­schnit­tes, wobei am häufigs­ten eine Lecka­ge im Bereich der Papil­le (n=18; 41%) sowie eine peri­phe­re reti­na­le Vasku­li­tis (n=14; 32%), gefolgt von einer Vitri­tis mit Glas­kör­per­zel­len (n=3; 7%), Glas­kör­per­trü­bun­gen (n=2; 5%) und einem zysto­iden Maku­la­ödem (n=2;  5%) verzeich­net wurden. Ferner stell­ten die Uvei­tis-Spezia­lis­ten fest, dass Augen mit einer Inflamm­a­ti­on in der Vorder­kam­mer ein signi­fi­kant höhe­res Risiko für eine poste­rio­re Betei­li­gung aufwie­sen (p=0,02). Zudem waren poste­rio­re Befun­de mit einer signi­fi­kant herab­ge­setz­ten Sehschär­fe asso­zi­iert (p=0,03). Im Gegen­satz dazu eruier­ten die Exper­ten keine signi­fi­kan­te Verbin­dung zwischen der poste­rio­ren Mani­fes­ta­ti­on und dem Pati­en­ten­al­ter (p=0,26), den syste­mi­schen Spon­dy­lo­ar­thrit­i­den (p>0,17) sowie der Dauer der Uvei­tis (p=0,13).

(tt)

Autoren: Or C et al.
Korrespondenz: Quan Dong Nguyen; ndquan@stanford.edu
Studie: Posterior Segment Ocular Findings in HLA-B27 Positive Patients with Uveitis: A Retrospective Analysis
Quelle: Clin Ophthalmol 2023; May 1;17:1271-1276
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S408728

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