QUERETARO (Biermann) – In einer aktuellen Arbeit haben deren Autoren einen Zusammenhang zwischen Glaukompatienten, die Nikotin konsumieren und einem schlechten Ergebnis nach einer Trabekulektomie hergestellt.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 83 Patienten (98 Augen; mittleres Alter 70,7 ±11,09 Jahre) mit einem therapierefraktären Glaukom (am häufigsten primäres Offenwinkelglaukom; [47,8%] und Pseudoexfoliationsglaukom; [35,7%]), bei denen im Zeitraum 2007 bis 2016 von einem einzigen Ophthalmochirurgen eine alleinige Trabekulektomie – als erster filtrierender Eingriff – durchgeführt wurde. Die Arbeitsgruppe untersuchte Parameter in Bezug auf den präoperativen Raucherstatus, auf demografische Daten sowie auf klinische präoperative Variablen. Basierend auf der Nikotinanamnese teilten die Forschenden die Kohorte in die Raucher- (n=30; 30 Augen; ≥1 Zigarette, Zigarre oder Pfeife/d über >1 Jahr) und die Nichtraucher-Gruppe (n=53; 68 Augen) auf. Nachfolgend evaluierten sie postoperative Sickerkissen(Siki)-assoziierte Interventionen (5‑Fluorouracil-Injektionen ± Lasersuturolyse). Als Erfolg wurde ein Augeninnendruck (IOD) >5 und <21 mmHg ohne (vollständiger Erfolg) oder mit (qualifizierter Erfolg) eingesetzten Antiglaukomatosa (AGM) definiert. Jeder andere Zustand wurde als Therapieversagen bewertet.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD in der Raucher-Gruppe von 28,4±9,0 mmHg mit 3,4±0,77 AGM präoperativ auf 18,2±8,5 mmHg mit 1,2±1,2 AGM nach 1 Jahr verbesserte, während die Nichtraucher-Gruppe eine signifikant bessere Reduktion von 23,3±8,8 mmHg mit 3,5±0,98 AGM auf 15,0±6,3 mmHg mit 0,92±1,3 AGM verzeichnete (p=0,040). Des Weiteren konstatierten die Glaukomspezialisten in der Raucher-Gruppe signifikant häufiger Siki-bezogene Maßnahmen als in der Nichtraucher-Gruppe (33,3 vs. 14,7%; p=0,036). Zudem fiel die 1‑Jahres-Erfolgsrate bei den Nikotinkonsumenten mit 56,7% signifikant geringer aus als bei den Nichtrauchern mit 79,4% (p=0,020). Darüber hinaus erwies sich das Risiko für ein Therapieversagen bei Nikotinkonsum als erheblich erhöht (OR 2,95; 95%-KI 1,6–7,84).
(tt)