Glau­kom und Thera­pie­ver­sa­gen nach Filtrationschirurgie 

Sickerkissen-Needling erweist sich als geeignete Therapieoption

14. Dezember 2022

COIMBATORE (Bier­mann) – Glau­kom­pa­ti­en­ten profi­tie­ren nach einer erfolg­lo­sen Trabe­ku­lek­to­mie (TE) von einem Need­ling des Sicker­kis­sens (Siki). Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit. Darin heben sie zudem hervor, dass bei jünge­ren Pati­en­ten auch nach dem Need­ling ein erhöh­tes Risiko für ein Thera­pie­ver­sa­gen besteht, sodass dieser Faktor im Rahmen der Pati­en­ten­auf­klä­rung und der Nach­kon­trol­len berück­sich­tigt werden sollte.

In ihre prospek­ti­ve Inter­ven­ti­ons­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 59 Pati­en­ten (60 Augen) mit primä­rem Offen- oder Engwin­kel­glau­kom ein, bei denen es nach einer TE bzw. einem kombi­nier­ten Eingriff mit einer Kata­rakt­ex­trak­ti­on im Mittel nach 15,2±9,14 Mona­ten post­ope­ra­tiv zu einem Versa­gen des Siki kam und ein Siki-Need­ling mit Mitomycin‑C ([MMC]; 0,2 mg/ml) erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe über­prüf­te vor dem Need­ling und nach 1 bzw. 3 sowie 6 Mona­ten u.a. den Augen­in­nen­druck (IOD), die Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) und mithil­fe der India­na Bleb Appearan­ce Grading Scale (IBAGS) die Siki-Morpho­lo­gie in Bezug auf Höhe, Ausdeh­nung, Vasku­la­ri­tät und Leckage.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 20 Pati­en­ten (33,3%) präope­ra­tiv 1 AGM appli­zier­ten, während in 30 Fällen (51,7%) nach 3 Mona­ten bzw. in 29 (50%) nach 6 Mona­ten keine AGM mehr erfor­der­lich waren. Ebenso verrin­ger­te sich auch der mitt­le­re IOD von präope­ra­tiv 23,8±7,86 mmHg auf 19,8±9,08 mmHg nach 1 Monat, auf 17,4±5,4 mmHg nach 3 Mona­ten sowie auf 16,6±4,39 mmHg nach 6 Mona­ten (alle p<0,001). Darüber hinaus konsta­tier­ten die Exper­ten, dass 22 Pati­en­ten (37,9%) einen voll­stän­di­gen und 31 (53,4%) einen quali­fi­zier­ten Erfolg verzeich­ne­ten (IOD >8 und <18 mmHg ±AGM), während in 5 Fällen (8,6%) ein Thera­pie­ver­sa­gen (IOD >18 mmHg) vorlag. Mithil­fe einer univa­ria­ten Regres­si­ons­ana­ly­se stell­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten des Weite­ren fest, dass nur ein jünge­res Pati­en­ten­al­ter (im Mittel 39,2±19,9 vs. 60,0±16,5 Jahre; p=0,005) – nicht aber die Siki-Morpho­lo­gie oder intra­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen – ein gestei­ger­tes Risiko für ein Thera­pie­ver­sa­gen darstellte.

(tt)

Autoren: Das N et al.
Korrespondenz: Ganesh Venkataraman; ganeshvr75@gmail.com
Studie: Outcomes of bleb needling in primary glaucoma: A prospective interventional study in a South Indian population
Quelle: Indian J Ophthalmol 2022; Dec;70(12):4201-4205.
Web: dx.doi.org/10.4103/ijo.IJO_1204_22

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