NEW YORK (Biermann) – Bei der suprachoroidalen Mikrotubus-Chirurgie wird das Kammerwasser (KW) mithilfe eines im Sulcus ciliaris plazierten Silikonröhrchens in den suprachoroidalen Raum (SCS) abgeleitet. Einer aktuellen Studie zufolge verringert sich nach diesem Eingriff der Augeninnendruck (IOD) und die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) signifikant. Nichtsdestotrotz weisen die Autoren der Arbeit auf frühe postoperative Komplikationen hin, weswegen engmaschige Kontrollen erforderlich sind.
In ihre retrospektive monozentrische Studie mit Daten aus dem realen Leben schlossen die Wissenschaftler 36 pseudophake schwarze Patienten bzw. Patienten aus Lateinamerika mit afrikanischer Herkunft sowie mit einem therapierefraktären Glaukom ein, bei denen der oben beschriebene Eingriff erfolgte. Die Arbeitsgruppe legte als Hauptendpunkte den IOD, die Anzahl eingesetzter AGM, die Sehschärfe (VA) sowie die mittlere Abweichung (MD) im Gesichtsfeld (VF) fest. Einen Erfolg definierten die Forschenden als einen IOD ≤15 mmHg oder eine IOD-Reduktion um ≥20% sowie eine Reduktion der Anzahl eingesetzter AGM. Die Nachbeobachtungszeit betrug 12 Monate.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD von 21±8,2 mmHg mit 4,2±1,0 AGM zu Studienbeginn auf 13,2±4,4 mmHg mit 2,4±1,7 AGM nach 12 Monaten (p=0,032; p=0,021) verbesserte, wobei 5 Patienten (13,89%) AGM-frei waren. Die mittlere VA veränderte sich im Laufe des Studienzeitraums ebenso nicht signifikant (0,25 dezimal initial auf 0,32 dezimal final; p=0,052) wie auch die mittlere MD im VF (-16,53±10,04 dB auf ‑16,82±9,80 dB; p>0,05). Ferner beobachteten die Experten an unerwünschten Ereignissen transiente postoperative IOD-Spitzen (n=2; 5,6%) sowie in jeweils 1 Fall (2,8%) eine okuläre Hypotonie, ein Hyphäma sowie ein Hornhautödem, die sich jedoch als selbstlimitierend erwiesen. Demgegenüber wurden Tubusobstruktionen bei 4 Augen (11,1%) durch die Iris und in 3 Fällen (8,3%) aufgrund einer Narbenreaktion im SCS beobachtet und chirurgisch revidiert.
(tt)