Glau­kom und supra­choro­ida­les Drainageimplantat

Gutes Wirksamkeitsprofil bei pseudophaken Augen ermittelt

14. Februar 2023

NEW YORK (Bier­mann) – Bei der supra­choro­ida­len Mikro­tu­bus-Chir­ur­gie wird das Kammer­was­ser (KW) mithil­fe eines im Sulcus cilia­ris plazier­ten Sili­kon­röhr­chens in den supra­choro­ida­len Raum (SCS) abge­lei­tet. Einer aktu­el­len Studie zufol­ge verrin­gert sich nach diesem Eingriff der Augen­in­nen­druck (IOD) und die Anzahl einge­setz­ter Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) signi­fi­kant. Nichts­des­to­trotz weisen die Autoren der Arbeit auf frühe post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen hin, weswe­gen engma­schi­ge Kontrol­len erfor­der­lich sind.

In ihre retro­spek­ti­ve mono­zen­tri­sche Studie mit Daten aus dem realen Leben schlos­sen die Wissen­schaft­ler 36 pseu­do­pha­ke schwar­ze Pati­en­ten bzw. Pati­en­ten aus Latein­ame­ri­ka mit afri­ka­ni­scher Herkunft sowie mit einem thera­pie­re­frak­tä­ren Glau­kom ein, bei denen der oben beschrie­be­ne Eingriff erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe legte als Haupt­end­punk­te den IOD, die Anzahl einge­setz­ter AGM, die Sehschär­fe (VA) sowie die mitt­le­re Abwei­chung (MD) im Gesichts­feld (VF) fest. Einen Erfolg defi­nier­ten die Forschen­den als einen IOD ≤15 mmHg oder eine IOD-Reduk­ti­on um ≥20% sowie eine Reduk­ti­on der Anzahl einge­setz­ter AGM. Die Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 12 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der mitt­le­re IOD von 21±8,2 mmHg mit 4,2±1,0 AGM zu Studi­en­be­ginn auf 13,2±4,4 mmHg mit 2,4±1,7 AGM nach 12 Mona­ten (p=0,032; p=0,021) verbes­ser­te, wobei 5 Pati­en­ten (13,89%) AGM-frei waren. Die mitt­le­re VA verän­der­te sich im Laufe des Studi­en­zeit­raums ebenso nicht signi­fi­kant (0,25 dezi­mal initi­al auf 0,32 dezi­mal final; p=0,052) wie auch die mitt­le­re MD im VF (-16,53±10,04 dB auf ‑16,82±9,80 dB; p>0,05). Ferner beob­ach­te­ten die Exper­ten an uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen tran­si­en­te post­ope­ra­ti­ve IOD-Spit­zen (n=2; 5,6%) sowie in jeweils 1 Fall (2,8%) eine okulä­re Hypo­to­nie, ein Hyphä­ma sowie ein Horn­haut­ödem, die sich jedoch als selbst­li­mi­tie­rend erwie­sen. Demge­gen­über wurden Tubus­ob­struk­tio­nen bei 4 Augen (11,1%) durch die Iris und in 3 Fällen (8,3%) aufgrund einer Narben­re­ak­ti­on im SCS beob­ach­tet und chir­ur­gisch revidiert.

(tt)

Autoren: Laroche D et al.
Korrespondenz: Daniel Laroche; dlarochemd@aol.com
Studie: Real-world efficacy of the intrascleral ciliary sulcus suprachoroidal microtube technique in Black and Afro-Latinx patients with glaucoma: a 1-year retrospective study
Quelle: Ther Adv Ophthalmol 2023; Jan 24;15:25158414221147445.
Web: dx.doi.org/10.1177/25158414221147445

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