Glau­kom und Sicker­kis­sen­mor­pho­lo­gie nach MIGS-Verfah­ren im Vergleich

Signifikante Unterschiede bei guter Funktion  ermittelt

9. August 2023

JENA (Bier­mann) – Gut funk­tio­nie­ren­de Sicker­kis­sen (Siki) nach einer subkon­junk­ti­va­len Preser­flo-Mikro­sh­unt-Implan­ta­ti­on ab exter­no oder einer XEN-Gel-Stentim­plan­ta­ti­on ab inter­no (beide Verfah­ren zur Gruppe der mini­mal­in­va­si­ven Glau­kom­chir­ur­gie [MIGS] gehö­rig) weisen charak­te­ris­ti­sche Unter­schie­de in der Morpho­lo­gie auf, die bei der post­ope­ra­ti­ven Beur­tei­lung berück­sich­tigt werden soll­ten. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit aus Deutsch­land. Darin beto­nen sie zudem, dass dadurch mögli­che Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen einer Dysfunk­ti­on der Siki sowie nach­fol­gen­de Revi­sio­nen vermie­den werden könnten.

In ihre retro­spek­ti­ve Vergleichs­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 80 Glaukompatienten/Augen ein, bei denen entwe­der eine Preser­flo- (n=41) oder eine XEN- (n=39)-Implantation erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe führte mithil­fe einer Vorder­ab­schnitts-OCT (AS-OCT) und des Jenaer Bleb Grading Systems (JBGS) eine quali­ta­ti­ve Bewer­tung der ausschließ­lich gut funk­tio­nie­ren­den Siki und anhand von 12 morpho­lo­gi­schen Para­me­tern eine quan­ti­ta­ti­ve Analy­se durch.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Siki in der Preser­flo- im Vergleich zur XEN-Gruppe häufi­ger hyper­re­flek­ti­ve Verän­de­run­gen in der Tenon­schicht aufwie­sen (31,7 vs. 10,3%; p=0,02), während die Häufig­keit an kaver­nö­sen Verän­de­run­gen gerin­ger ausfiel (17,1 vs. 35,9%; p=0,05). Ferner wurden bei den Siki der Preser­flo- gegen­über solchen der XEN-Augen eine höhere Anzahl an sicht­ba­ren episklera­len Flüs­sig­keits­an­samm­lun­gen beob­ach­tet (92,7 vs. 30,8%; p<0,001) sowie eine größe­re Höhe (2,13±0,5 vs. 1,85±0,6 mm; p=0,03), Breite (10,31±2,3 vs. 9,1±2,3 mm; p=0,02) und Länge (9,13±1,8 vs. 8,24±1,9 mm; p=0,04). Darüber hinaus eruier­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten, dass bei den Siki in der Preser­flo-Gruppe vergli­chen mit solchen in der XEN-Gruppe eine stär­ke­re poste­rio­re Loka­li­sa­ti­on rela­tiv zum Limbus (6,21±1,2 vs. 5,21±1,8 mm; p=0,005) sowie eine dicke­re Siki-Wand (1,60±0,5 vs. 1,10±0,4 mm; p=0,004) verzeich­net wurden.

(tt)

Autoren: Hasan SM et al.
Korrespondenz: Somar M Hasan; somar.hasan@med.uni-jena.de
Studie: A Comparative Analysis of Morphology and Dimensions of Functional Blebs following PRESERFLO-Microshunt and XEN-Gel-Stent, a Study Using Anterior Segment OCT
Quelle: Diagnostics (Basel) 2023; Jul 9;13(14):2318.
Web: dx.doi.org/10.3390/diagnostics13142318

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