BOSTON (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass eine Phakoemulsifikation (Phako) mit einer Endozyklophotokoagulation (ECP) in Kombination mit entweder einer Trabekelexzision mithilfe eines Kahook-Dual-Blade (PEcK) oder mit einer Implantation von zwei iStents (ICE2) zu einer signifikanten Verringerung des Augeninnendruckes (IOD) sowie der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) führt. Laut den Autoren der Arbeit weist die PEcK nach einem Jahr jedoch ein besseres Wirksamkeitsprofil als die ICE2-Applikation auf.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 170 Patienten (1294 Visiten; mittleres Alter 72,2 Jahre) mit einem frühen Glaukom (am häufigsten primäres Offenwinkelglaukom 58%), die sich im Zeitraum 2018 bis 2022 einer PEcK (n=128) oder einer ICE2 (n=28) unterzogen. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 505±308 Tage. Die Arbeitsgruppe legte mithilfe von Kaplan-Meier-Kurvenanalysen als primäre Endpunkte einen IOD von ≤ des präspezifizierten Ziel-IOD ([GIC]; goal IOD criteria) bzw. eine IOD-Reduktion um ≥20% zum Ausgangswert ([PRC]; percent reduction criteria) fest. Ferner wurden mittels gepaarter T‑Tests die Reduktion des IOD und der AGM-Belastung verglichen.
Die Forscher ermittelten in der PEcK-Gruppe einen mittleren präoperativen IOD von 17,58±4,98 mmHg mit 3,0±1,41 AGM und in der ICE2-Gruppe von 15,36±3,58 mmHg mit 1,81±1,11 AGM. Bei den PEcK- im Vergleich zu den ICE2-Augen wurden nach 6 Monaten sowie nach 1 Jahr signifikant höhere Erfolgsraten gemäß den GIC verzeichnet (69 vs. 46% und 63 vs. 36%; beide p<0,001). Ebenso fielen die Erfolgsraten gemäß den PRC nach 6 Monaten und 1 Jahr in der PEcK- gegenüber der ICE2-Gruppe signifikant höher aus (73 vs. 61%; p=0,031 und 67 vs. 50%; p=0,028). Ferner eruierten die Experten nach 1 Jahr in der PEcK-Gruppe eine signifikant stärkere mittlere Abnahme des IOD und der Anzahl eingesetzter AGM (5,0±4,31 mmHg; AGM 1,35±1,08) als in der ICE2-Gruppe (3,14±2,83 mmHg; AGM 1,01±0,94; p<0,001).
(tt)