Glau­kom und Peri­me­trie in Kombi­na­ti­on mit En-face-OCT

Räumlicher Struktur-Funktions-Vergleich erhöht diagnostische Aussagekraft

7. März 2023

AL-QASIM (Bier­mann) – Bei Glau­kom­pa­ti­en­ten können mithil­fe von En-face-Aufnah­men der Spek­tral-Domain-OCT das Ausmaß und die Lage von Refle­xi­ons­ver­lus­ten des reti­na­len Nerven­fa­ser­schicht (RNFL)-Bündels direkt über jeder reti­na­len Test­stel­le und in verschie­de­nen Tiefen der RNFL darge­stellt werden, die mithil­fe peri­pa­pil­lä­rer RNFL-Dicken­mes­sun­gen oftmals nicht iden­ti­fi­ziert werden. Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit nun schrei­ben, können diese Verlus­te mit Gesichts­feld­de­fek­ten, die mittels einer stati­schen auto­ma­ti­sier­ten Peri­me­trie (SAP) gemes­sen werden, über­ein­an­der proji­ziert und in Verbin­dung gebracht werden, um Über­ein­stim­mun­gen zu visua­li­sie­ren und Funk­ti­ons­ver­lus­te topo­gra­fisch präzi­se zuzuordnen.

Die Wissen­schaft­ler schlos­sen 48 Glau­kom­pa­ti­en­ten (mitt­le­res Alter 60,75 ±12,33 Jahre) in ihre prospek­ti­ve Studie ein und führ­ten eine SAP unter Verwen­dung des 24–2‑Rasters sowie eine Spec­tral-Domain-OCT im Bereich der zentra­len 30° der Netz­haut durch. Die OCT-Aufnah­men entspra­chen topo­gra­fisch dem Groß­teil des vom 24–2‑Gitter erfass­ten Berei­ches im Gesichts­feld. Nach­fol­gend führte die Arbeits­grup­pe 6 sich über­lap­pen­de OCT-Volu­men­scans im zentra­len 30°-Bereich durch und fügte diese zu einem einzi­gen Volu­men­scan zusam­men, der eine En-face-Ansicht mit RNFL-Bündel­de­fek­ten in mehre­ren Tiefen liefer­te. Die peri­me­tri­schen Posi­tio­nen (n=38) wurden im Anschluss dem En-face-Bild über­la­gert und eine defek­te peri­me­tri­sche Stelle für jede Posi­ti­on (totale Abwei­chung [TD] ≤ ‑4 dB) mit dem RNFL-Bündel­de­fekt (nied­ri­ges Refle­xi­ons­ver­mö­gen) im Hinblick auf eine Über­ein­stim­mung verglichen.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 78% (im Median; IQR 60%) der Orte mit RNFL-Bündel­de­fek­ten auch solchen mit peri­me­tri­schen Defek­ten entspra­chen. Ebenso und vice versa fielen 75% (im Median; IQR 44%) der Orte mit peri­me­tri­schen Defek­ten auf dieje­ni­gen mit RNFL-Bündel­de­fek­ten. Zudem konsta­tier­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten, dass bei ≤10% der Stel­len mit abnor­mer RNFL-Refle­xi­on keine peri­me­tri­schen Defek­te vorlagen.

(tt)

Autoren: Alluwimi MS et al.
Korrespondenz: Muhammed S Alluwimi; malluwimi@qu.edu.sa
Studie: Structure-function assessment in glaucoma based on perimetric sensitivity and en face optical coherence tomography images of retinal nerve fiber bundles
Quelle: Sci Rep 2023; Feb 13;13(1):2497.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-023-28917-1

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