Glau­kom und neue Kombi­na­ti­on aus Rock-Inhi­bi­tor und Prostaglandin-Analogon

Substanzen steigern den Kammerwasserabfluss komplementär

31. Januar 2023

PHILADELPHIA (Bier­mann)  Bei Netar­su­dil 0,02% handelt es sich um einen Rho-Kinase (Rock)-Inhibitor, der über eine Rela­xa­ti­on des Trabe­kel­ma­schen­werk ™-Gewe­bes sowie über eine Vaso­dila­ta­ti­on der episklera­len Venen zu einem verstärk­ten trabe­ku­lä­ren Abfluss des Kammer­was­sers (KW) führt. Den Autoren einer aktu­el­len Arbeit zufol­ge bewirkt nun eine neue Fixdo­sis­kom­bi­na­ti­on aus Netar­su­dil und dem Prosta­glan­din-Analo­gon Lata­no­prost 0,005% (FCNL), welches gleich­zei­tig den uveo­sklera­len Abfluss komple­men­tär erhöht, eine signi­fi­kan­te Reduk­ti­on des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) bei einem gleich­zei­tig güns­ti­gen Sicherheitsprofil.

In ihre retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die mit Daten aus dem realen Leben schlos­sen die Wissen­schaft­ler 47 Glau­kom­pa­ti­en­ten (79 Augen) ein, bei denen im Zeit­raum Januar 2018 bis Juli 2021 eine FCNL-Thera­pie begon­nen wurde und die ≥1 Monat kontrol­liert wurden. Der mitt­le­re Studi­en­zeit­raum betrug 12 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass der mitt­le­re IOD zu Studi­en­be­ginn bei 18,7±4,9 mmHg lag. Die mitt­le­re Verän­de­rung des IOD erwies sich bei jeder Kontrol­le als signi­fi­kant gegen­über dem Ausgangs­wert und reich­te von ‑1,6±3,5 bis ‑4,4±4,1 mmHg (alle p<0,05). Augen, die bereits maxi­mal medi­ka­men­tös thera­piert wurden (n=58; 73,4%), zeig­ten nahezu sich entspre­chen­de IOD-Verän­de­run­gen wie solche, bei denen eine gerin­ge­re Anzahl an Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) einge­setzt wurde (alle p>0,2). Des Weite­ren konsta­tier­ten die Exper­ten, dass bei 43 Augen (54,4%) ein Wech­sel von einer PGA-Mono- auf die FCNL-Thera­pie statt­fand. Diese Augen verzeich­ne­ten nach 1 Monat eine signi­fi­kan­te IOD-Reduk­ti­on um ‑4,7±3,9 mmHg, die bis zur 12-Monats-Kontrol­le stabil auf diesem Niveau blieb (alle p<0,05).

Über den gesam­ten Studi­en­zeit­raum entwi­ckel­ten 26 Augen (32,9%) eine konjunk­ti­va­le Hyper­ämie und 22 Pati­en­ten (27,8%) gaben ein verschwom­me­nes Sehen, jedoch ohne Visus­ver­lust, an. In 6 (7,6%) bzw. 7 (8,9%) Fällen war eine Stei­ge­rung der Anzahl an AGM bzw. ein chir­ur­gi­scher Eingriff oder eine Laser­be­hand­lung erforderlich.

(tt)

Autoren: Wong JC et al.
Korrespondenz: Daniel Lee; daniellee@willseye.org
Studie: The effectiveness and tolerability of fixed-dose combination netarsudil 0.02%/latanoprost 0.005% at a tertiary glaucoma center
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2023; Jan;261(1):193-200.
Web: dx.doi.org/10.1007/s00417-022-05780-w

 

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