TOKIO (Biermann) – Bei der minimalinvasiven Trabektom-Chirurgie (Trabekulektomie ab interno) wird ein Teil des juxtakanalikulären Trabekelmaschenwerks mithilfe eines elektrochirurgischen Messers entfernt, um den Abflusswiderstand zu senken. Aus einer aktuellen Arbeit geht nun hervor, dass der alleinige Eingriff bereits zu einer signifikanten Abnahme des Augeninnendruckes (IOD) und der Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) führt. In Kombination mit einer Phakoemulsifikation (Phako) wird die Wirksamkeit jedoch noch verbessert.
In ihre retrospektive Studie nahmen die Wissenschaftler 197 Glaukompatienten (250 Augen; am häufigsten primäres Offenwinkelglaukom: 63%) auf, bei denen in der Augenklinik des University of Yamanashi Hospitals (Japan) ein alleiniger Trabektom-Eingriff (n=96) oder eine Kombination mit Phako (n=154) erfolgten.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD von 20,6±6,8 mmHg mit 4,1±1,3 AGM auf 17,5±6,2 mmHg mit 2,7±1,9 AGM nach 48 Monaten postoperativ signifikant verbesserte (p<005; p<0,001). Die mittlere Reduktionsrate des IOD bzw. der Anzahl an AGM lag während des gesamten Studienverlaufs bei in etwa 25,0% bzw. 50,0%. Des Weiteren konstatierten die Glaukomspezialisten, dass bei 36,0% der Augen nach 48 Monaten ein qualifizierter Erfolg (IOD ≤18 mmHg und IOD-Reduktion um ≥20% zum Ausgangswert mit einer entsprechenden oder geringeren Anzahl an AGM als präoperativ) verzeichnet wurde. Ferner wurde ein vollständiger Erfolg (IOD <15 mmHg und IOD-Reduktion um ≥20% zum Ausgangswert ohne AGM) bei 25,4% der Augen nach 12 Monaten, bei 13,1% nach 24 Monaten sowie bei 4,6% der Augen nach 48 Monaten erzielt. Zudem eruierten die Experten, dass in der kombinierten im Vergleich zur alleinigen Gruppe ein signifikant höherer Prozentsatz an Augen einen qualifizierten Erfolg nach 48 Monaten erreichte (47,2 vs. 15,2%; p<0,0001).
In Bezug auf Komplikationen entwickelten 28 Augen (11,2%) einen transienten IOD-Anstieg, bei 3 Augen (1,2%) wurde eine Vorderkammerspülung aufgrund eines Hyphämatas durchgeführt und bei 24 Augen (9,6%) war eine chirurgische Revision erforderlich.
(tt)