FUKUI (Biermann) Die Autoren einer aktuellen Studie haben gezeigt, dass sich bei Glaukompatienten das Trabekelmaschenwerk nach einer Kahook-Dual-Blade (KDB)-Goniotomie stärker verändert als nach einer Microhook-Trabekulotomie ab interno (µLOT), wohingegen die Verbesserungen des Augeninnendruckes (IOD) in etwa identisch sind.
In ihre randomisierte klinische Studie schlossen die Wissenschaftler 58 phake Patienten/Augen (mittleres Alter 72,6 ±8,1 Jahre) mit einem primären Offenwinkel- oder Pseudoexfoliationsglaukom ein und randomisierten sie in die KDB- und die µLOT-Gruppe mit jeweils 29 Augen. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die mit der Vorderabschnitts-OCT (AS-OCT) gemessene Inzisionsquerschnittsfläche im TM. In einer Subgruppenanalyse wurde die Anzahl an Patienten mit nicht identifizierbarem Inzisionsbereich zwischen den Gruppen verglichen. Sekundäre Endpunkte umfassten die Rate der Veränderungen des IOD, die Werte des Laser-Flare-Meters (Tyndall-Messung), die Dichte der kornelalen Endothelzellen, die Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa (AGM) sowie postoperative Komplikationen.
Die Forscher ermittelten, dass die Inzisionsquerschnittsfläche in der KDB-Gruppe 1 Woche postoperativ sowie nach 1, 6 und 12 Monaten signifikant größer als solche in der µLOT-Gruppe ausfiel (KDB vs. µLOT 2,4–3,2 x 102 vs. 0,6–1,7 x 102; alle p<0,01). Ebenso lag auch die Anzahl an Patienten mit nicht identifizierbarem Inzisionsareal in der µLOT-Gruppe zwischen dem 1. bis 12. Monat postoperativ signifikant höher (KDB vs. µLOT 0–4 vs. 4–13; p≤0,03). Des Weiteren konstatierten die Experten, dass in der KDB- im Vergleich zur Komparator-Gruppe im 12. postoperativen Monat ein signifikant stärkerer Reizzustand in der Vorderkammer (Tyndall) verzeichnet wurde (p=0,02). Im Gegensatz dazu zeigten sich zu allen Kontrollen keine intergruppalen Unterschiede in Bezug auf die Reduktionsrate des IOD (KDB vs. µLOT; Beispiel 12. Monat 19,5 vs. 23,1 mmHg; p=0,37) sowie zu allen anderen sekundären Endpunkten.
(tt)