CHICAGO (Biermann) – Die Ergebnisse einer durch Assistenzärzte im 3. bzw. 4. Postgraduiertenjahr (PGY‑3; PGY‑4) ihrer Facharztausbildung durchgeführten Gonioskopie-assistierten transluminalen Trabekulotomie (GATT) erweisen sich als nahezu entsprechend zu solchen in der Literatur. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung aus den USA.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 40 Patienten (50 Augen) mit verschiedenen Glaukomformen, bei denen eine alleinige GATT (n=9) oder eine kombinierte GATT mit einer Kataraktextraktion und Kunstlinsenimplantation ([CEIOL]; n=41) von PGY-3- oder PGY-4-Ärzten durchgeführt wurden. Ausgeschlossen wurden voroperierte Augen nach Trabekulektomie oder Glaukom-Drainagesystem-Implantation sowie solche mit neovaskulärem Glaukom. Als Hauptziel legte die Arbeitsgruppe den Vergleich der Erfolgsrate der GATT zwischen den in Ausbildung befindlichen Ophthalmochirurgen und Fachärzten, die ihre Ergebnisse veröffentlicht hatten, fest. Der chirurgische Erfolg wurde definiert als ein Augeninnendruck (IOD) <21 mmHg, eine IOD-Reduktion um 20% zum Ausgangswert sowie keine nachfolgende IOD-senkende chirurgische Intervention. Weitere Endpunkte umfassten die Komplikationsrate sowie die Dauer des operativen Eingriffs.
Die Forscher ermittelten, dass die chirurgische Erfolgsrate nach 6 Monaten in der GATT-Gruppe 71% und in der GATT+CEIOL-Gruppe 42% betrug. Bei 3 Augen (6%) war eine chirurgische Revision erforderlich. Ferner stellten die Experten fest, dass die Hyphäma-Rate nach 1 Woche bei 16% (n=8) bzw. nach 1 Monat bei 6% (n=3) lag, während 9 Augen (18%) postoperative IOD-Spitzen (>30 mmHg) verzeichneten. Darüber hinaus eruierten die Glaukomspezialisten, dass die mittlere Operationszeit bei den PGY-4-Ärzten sowohl bei einer GATT als auch beim kombinierten Eingriff im Vergleich zu den PGY-3-Ärzten länger ausfiel. Dieses Ergebnis führen die Autoren auf eine bei den PGY-4-Ärzten geringere begleitende Assistenz sowie auf eine höhere Anzahl an GATT+CEIOL-Eingriffen (85 vs. 35%) zurück.
(tt)