Glau­kom und Asso­zia­ti­on mit Vorhofflimmern

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist erforderlich

29. November 2022

CHANGWON (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung zufol­ge besteht bei Pati­en­ten mit Vorhof­flim­mern (A‑fib) ein signi­fi­kant erhöh­tes Risiko für die Entwick­lung eines Glaukoms.

Im Rahmen ihrer landes­wei­ten Kohor­ten­stu­die verwen­de­ten die Wissen­schaft­ler Daten des Korean Natio­nal Health Insu­rance Service zu einer natio­na­len Stich­pro­ben­ko­hor­te, bestehend aus 1 Mio. zufäl­lig ausge­wähl­ten Teil­neh­mern, die zwischen 2002 bis 2013 (12 Jahre) kontrol­liert wurden. Aus dieser Kohor­te schloss die Arbeits­grup­pe  8765 Pati­en­ten ein, bei denen im Zeit­raum Januar 2003 bis Dezem­ber 2007 ein A‑fib diagnos­ti­ziert wurde. Die Selek­ti­on der Pati­en­ten mit A‑fib und neu diagnos­ti­zier­tem Glau­kom basier­te auf den korea­ni­schen Klas­si­fi­ka­ti­ons­codes für Erkran­kun­gen. Die Kontroll­grup­pe umfass­te 43.352 Perso­nen, die mittels eines 1:5‑Propensity-Score-Matching im Hinblick auf sozia­le und demo­gra­fi­sche Fakto­ren ausge­wählt wurden. Nach­fol­gend vergli­chen die Forschen­den anhand einer multi­va­ria­ten Cox-Propor­tio­nal-Hazard-Regres­si­ons­ana­ly­se das Risiko einer Glau­ko­m­ent­wick­lung zwischen der A‑fib- und der Kontrollgruppe.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Rate an neu diagnos­ti­zier­tem Glau­kom in der A‑fib-Gruppe signi­fi­kant höher ausfiel als in der Kontroll­grup­pe (3,54 vs. 2,96%; p<0,0001). Ferner zeigte sich, dass das Risiko für ein Glau­kom bei Pati­en­ten mit A‑fib auch nach Adjus­tie­rung in Bezug auf Alter, Geschlecht, Komor­bi­di­tä­ten, Wohn­ort, Haus­halts­ein­kom­men und Einschrei­bungs­jahr gestei­gert blieb (HR 1,31; 95%-KI 1,15–1,48). Darüber hinaus konsta­tier­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten, dass Pati­en­ten mit zusätz­li­chen Komor­bi­di­tä­ten wie einem Diabe­tes melli­tus oder einer chro­ni­schen Nieren­in­suf­fi­zi­enz sowie solche im Alter von ≥ 50 Jahren ein noch stär­ker signi­fi­kant erhöh­tes Risiko für ein Glau­kom aufwiesen.

Die Verfas­ser der Arbeit unter­strei­chen abschlie­ßend, dass eine inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit zwischen Ophthal­mo­lo­gen und den Kolle­gen der übri­gen Fachdisziplinen

aufgrund dieser ophthal­mo­lo­gi­schen und kardio­vas­ku­lä­ren Asso­zia­tio­nen essen­zi­ell ist.

(tt)

Autoren: Cho HK et al.
Korrespondenz: Hyun-Kyung Cho; chohk@gnu.ac.kr
Studie: Association between atrial fibrillation and the risk of glaucoma development: a 12-year Nationwide cohort study
Quelle: Eye (Lond) 2022; Nov 12 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-022-02274-1

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