Glau­kom und Asso­zia­ti­on mit verschie­de­nen Schlafverhalten

Screening-Untersuchungen sind bei Risikopatienten erforderlich

8. Dezember 2022

CHENGDU (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Studie zufol­ge besteht ein Zusam­men­hang zwischen bestimm­ten Schlaf­ver­hal­tens­mus­tern und einem erhöh­ten Risiko für ein Glau­kom. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit. Darin unter­strei­chen sie zudem die Notwen­dig­keit einer Schlaf­in­ter­ven­ti­on bei Pati­en­ten mit einem hohen Glau­kom­ri­si­ko sowie eines Glau­kom-Scree­nings bei Perso­nen mit chro­ni­schen Schlafproblemen.

In ihre prospek­ti­ve Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler im Zeit­raum 2006 bis 2010 409.053 Teil­neh­mer aus der UK Bio-Daten­bank (Groß­bri­tan­ni­en) ein, die in Bezug auf die Diagno­se eines Glau­koms (anhand des ICD-Codes auf einer Kran­ken­haus­ein­wei­sung) bis März 2021 nach­ver­folgt wurden. Die Arbeits­grup­pe erhob zu Studi­en­be­ginn mithil­fe von Frage­bö­gen Infor­ma­tio­nen in Bezug auf Demo­gra­fie und Lebens­stil­fak­to­ren sowie zu Schlaf­ver­hal­tens­wei­sen. Nach­fol­gend iden­ti­fi­zier­ten die Forschen­den 4 Schlaf­mus­ter basie­rend auf einer Clus­ter­ana­ly­se des Schlaf­ver­hal­tens in der Reihen­fol­ge des Beein­träch­ti­gungs­grads: gesun­des Schlaf­mus­ter 0 (≥7 bis <9 h/Tag), spät­chro­no­ty­pi­sches Schlaf­mus­ter 1 (Spät­auf­ste­her), Schnar­chen und Tages­mü­dig­keits-Schlaf­mus­ter 2 sowie Schlaf­lo­sig­keit und kurzes/langes Schlaf­dau­er-Schlaf­mus­ter 3. Mithil­fe von Cox-Propor­tio­nal-Hazard-Analy­sen wurden die Asso­zia­tio­nen zwischen den indi­vi­du­el­len Schlaf­ver­hal­ten und den verschie­de­nen Schlaf­mus­tern und dem Glau­kom­ri­si­ko nach Adjus­tie­rung im Hinblick auf unter­schied­li­che Stör­fak­to­ren (u.a. Alter, Alko­hol-/Niko­tin­kon­sum, Blut­druck, Diabe­tes, psych­ia­tri­sche Störun­gen) bestimmt.

Die Forscher ermit­tel­ten – im Zeit­raum der mitt­le­ren Beob­ach­tungs­zeit von 10,7 Jahren – bei 8690 Perso­nen eine neue Glau­kom­dia­gno­se. Im Vergleich zu den gesun­den Teil­neh­mern waren die Pati­en­ten älter, häufi­ger männ­lich bzw. Niko­tin­kon­su­men­ten und wiesen öfter einen Blut­hoch­druck und einen Diabe­tes auf. Mit Ausnah­me des Schlaf­mus­ters 1 (HR 0,98; 95%-KI 0,93–1,03) waren die übri­gen Schlaf­mus­ter (Muster 2: HR 1,11; 95%-KI 1,03–1,19 und Muster 3: HR 1,13; 95%-KI 1,06–1,20) mit einem erhöh­ten Glau­kom­ri­si­ko assoziiert.

(tt)

Autoren: Sun C et al.
Korrespondenz: Huan Song; songhuan@wchscu.cn
Studie:  Association of sleep behaviour and pattern with the risk of glaucoma: a prospective cohort study in the UK Biobank
Quelle: BMJ Open 2022; Nov 1;12(11):e063676.
Web: dx.doi.org/10.1136/bmjopen-2022-063676

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