SÃO PAULO (Bier­mann) – Eine Ologen-Kolla­gen­ma­trix (resor­bier­ba­res Kolla­gen-Glykos­ami­no­gly­kan-Gerüst) wird im Rahmen einer Implan­ta­ti­on eines Ahmed-Valve-Glau­kom-Drai­na­ge­sys­tems (AGV) zur Verhin­de­rung einer Fibro­sie­rung und Abkap­se­lung über die Implan­tat­plat­te posi­tio­niert. Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit nun jedoch berich­ten, entspre­chen sich die Wirk­sam­keits- und Sicher­heits­pro­fi­le zwischen einer Ologen-verstärk­ten und einer allei­ni­gen AGV-Implan­ta­ti­on in etwa, zumin­dest in den ersten post­ope­ra­ti­ven Monaten.

In ihre retro­spek­ti­ve multi­zen­tri­sche Fall-Kontroll-Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 125 Patienten/Augen mit verschie­de­nen Glau­kom­for­men ein und teil­ten sie im Verhält­nis 1:4 in die Ologen- und in die Nicht-Ologen-Gruppe (25:100) auf. Die Arbeits­grup­pe defi­nier­te einen chir­ur­gi­schen Erfolg als einen Augen­in­nen­druck (IOD) ≤21 mmHg ohne Einsatz von Antig­lau­kom­a­to­sa ([AGM]; voll­stän­di­ger Erfolg) oder±AGM (quali­fi­zier­ter Erfolg). Weite­re Endpunk­te umfass­ten den IOD, die Anzahl einge­setz­ter AGM sowie uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE). Die Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 6 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass der IOD insge­samt von 30,72±9,08 mmHg mit 3,32±1,09 AGM präope­ra­tiv auf 16,14±4,79 mmHg mit 2,00±1,18 AGM nach 6 Mona­ten sank (beide p=0,0001). 26 Augen erreich­ten einen voll­stän­di­gen Erfolg, ohne signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwischen den Grup­pen (p=0,12). Zudem wurde für 94 Augen ein quali­fi­zier­ter Erfolg verzeich­net, wobei die Nicht-Ologen-Gruppe diesen Endpunkt signi­fi­kant häufi­ger erreich­te (80 vs. 56%; p=0,01). Die Chance auf einen quali­fi­zier­ten Erfolg verrin­ger­te sich mit der Ologen-Matrix um mehr als das 3‑fache (OR 3,14; 95%-KI 1,10–8,72). Darüber hinaus stell­ten die Exper­ten weder signi­fi­kan­te inter­grup­pa­le Unter­schie­de im Hinblick auf die Reduk­ti­on der AGM-Anzahl (p=0,06) noch auf die Rate an UE (p=0,69) fest. Obwohl die Anzahl an chir­ur­gi­schen Revi­sio­nen bei den Nicht-Ologen- im Vergleich zu den Ologen-Augen höher ausfiel (13 vs.1; 13 vs. 4%), erwies sich der Unter­schied als nicht signi­fi­kant (p=0,2).

(tt)