ULSAN (Bier­mann) Bei der geführ­ten Ahmed-Glau­kom-Valv (gAGV)-Drainagesystem-Implantation wird ein 4–0‑Nylon-Faden in den Drai­na­ge­schlauch ([DS]; tube) als Führungs-Stent gelegt, um den nied­rigs­ten Eintritts­win­kel des DS in die Vorder­kam­mer (VK) besser zu bestim­men und den DS präzi­ser zu posi­tio­nie­ren. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun gezeigt, dass diese zusätz­li­che Inter­ven­ti­on, zumin­dest in den ersten post­ope­ra­ti­ven Jahren, im Vergleich zur gängi­gen AGV-Implan­ta­ti­on mit nicht geführ­ter DS-Plat­zie­rung (ngAGV) den post­ope­ra­ti­ven Verlust an kornea­len Endo­thel­zel­len (EC) verringert.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 135 Patienten/Augen mit verschie­de­nen Glau­kom­for­men, bei denen entwe­der eine gAGV- (n=56) oder eine ngAGV-Implan­ta­ti­on (n=79) erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die Befun­de der kornea­len EC-Dichte (ECD), die mithil­fe eines Spie­gel­mi­kro­skops erho­ben wurden, und kalku­lier­te die Rate an ECD-Verän­de­rung sowie an Repo­si­tio­nie­rung des DS im Laufe der Nach­be­ob­ach­tungs­zeit. Zusätz­lich bestimm­ten die Forschen­den anhand einer Vorder­ab­schnitts-OCT (AS-OCT) den DS-Kornea-Abstand (TCD) sowie den DS-Kornea-Winkel (TCA). Die präope­ra­ti­ven demo­gra­fi­schen und okulä­ren Befun­de beider Grup­pen entspra­chen sich in etwa.

Die Forscher ermit­tel­ten nach 2 Jahren, dass der ECD-Verlust in der gAGV-Gruppe  signi­fi­kant gerin­ger ausfiel (präope­ra­tiv 2111±473,8 auf final 1949,4±489 Zellen/mm²) als in der ngAGV-Gruppe (präope­ra­tiv 2161±535,8 auf final 1572,0±708,8 Zellen/mm²). Somit lag auch die ECD-Verlustra­te in der gAGV- im Vergleich zur ngAGV-Gruppe signi­fi­kant nied­ri­ger (-0,62±1,23 vs. ‑1,42±1,57 %/Monat; p=0,003). Des Weite­ren eruier­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten, dass sich der mitt­le­re TCD sowie der mitt­le­re TCA bei den gAGV- gegen­über den ngAGV-Augen als signi­fi­kant größer darstell­te (TCD 1101,3±377 vs. 863,4±357,3 mm; p=0,004; TCA 32,3±6,65 vs. 28,5±5,91°; p=0,007). Darüber hinaus war eine Repo­si­tio­nie­rung des DS bei 10 Augen (12,66%) der ngAGV-Gruppe und in keinem Fall der gAGV-Gruppe erfor­der­lich (p=0,005).

(tt)