HALIFAX (Bier­mann) — In länd­li­chen Gebie­ten kann der Zugang zur Gesund­heits­ver­sor­gung unter Umstän­den erschwert sein. Eine kana­di­sche retro­spek­ti­ve Kohor­ten­ana­ly­se unter­such­te deshalb den Einfluss des Wohn­sit­zes in länd­li­chen und klein­städ­ti­schen Gebie­ten (RST) auf die Indi­ka­tio­nen und Ergeb­nis­se der Desce­met Strip­ping Auto­ma­ted Endo­the­li­al Kera­to­plas­ty (DSAEK) in Atlantik-Kanada.
In die Analy­se wurden konse­ku­ti­ve DSAEK einge­schlos­sen, die zwischen 2017 und 2020 in Nova Scotia durch­ge­führt wurden. Die Länd­lich­keit der Wohn­sit­ze der Pati­en­ten wurde durch das von Statis­tics Canada entwi­ckel­te System der statis­ti­schen Gebiets­klas­si­fi­zie­rung bestimmt. Univa­ria­te und multi­va­ria­te logis­ti­sche Regres­si­ons­mo­del­le wurden verwen­det, um mit der DSAEK asso­zi­ier­te Fakto­ren zu bewer­ten (u.a. wieder­hol­te Kera­to­plas­tik, RST-Wohn­sitz­sta­tus und Reisezeit).

Von 271 im Studi­en­zeit­raum durch­ge­führ­ten DSAEK wurden 87 (32,1 %) an den Augen von RST-Bewoh­nern durch­ge­führt. Die media­ne post­ope­ra­ti­ve Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 1,6 Jahre. Die Durch­füh­rung einer DSAEK nach einer fehl­ge­schla­ge­nen Kera­to­plas­tik war nicht mit einer höhe­ren Wahr­schein­lich­keit eines RST-Wohn­sit­zes asso­zi­iert (Odds Ratio [OR], 0,50; 95 % Konfi­denz­in­ter­vall [CI], 0,19–1,16; P = 0,13). Eine Asso­zia­ti­on bestand jedoch mit der Reise­zeit (OR, 0,78 für jede weite­re Stunde Reise­zeit; 95 % CI, 0,61–0,99; P = 0,044). Ein RST-Wohn­sitz war nicht mit dem Auftre­ten von Trans­plan­tat­ver­sa­gen verbun­den (OR, 0,48; 95% CI, 0,17–1,17; P = 0,13).

Eine Asso­zia­ti­on eines Wohn­sit­zes in einem länd­li­chen Gebiet in Atlan­tik-Kanada mit einem DSAEK-Trans­plan­tat­ver­sa­gen konnte nicht nach­ge­wie­sen werden. Kürze­re Reise­zei­ten zu einer Horn­hau­t­ope­ra­ti­on  waren mit wieder­hol­ter endo­the­lia­ler Kera­to­plas­tik asso­zi­iert. Für einen Wohn­sitz in einer länd­li­chen Region ergab sich eine solche Asso­zia­ti­on nicht.
Die Autoren der Studie regten in ihrer Schluss­fol­ge­rung weite­re Forschun­gen auf dem Gebiet an. Hier­mit könn­ten regio­na­le Gesund­heits­stra­te­gien unter­stützt und die Zugäng­lich­keit zu augen­ärzt­li­cher Versor­gung verbes­sert werden. (ak)