Geogra­phi­sche Atro­phie und Einsatz der Künst­li­chen Intelligenz

OCT-Befunde beweisen Progressionsverlangsamung unter C3-Komplementinhibition

5. Dezember 2023

LONDON (Bier­mann) – Wie aus einer aktu­el­len Studie hervor­geht, führt der Komple­ment­fak­tor-C3-Inhi­bi­tor Pegceta­co­plan (PCP) bei Pati­en­ten mit einer Geogra­phi­schen Atro­phie (GA) zu einer signi­fi­kan­ten Reduk­ti­on der Progres­si­ons­ra­te (PR). Laut den Autoren der Arbeit erweist sich die Wirk­sam­keit auf Aufnah­men der Spec­tral-Domain-OCT (SD-OCT) als erheb­lich stär­ker evident als auf solchen der Fundus-Auto­fluo­res­zenz (FAF).

In ihre Post-hoc-Analy­se der Phase-II-Studie FILLY (monat­li­che [PM] vs. 2‑monatliche [PEOM] intra­vit­rea­le Thera­pie mit PCP vs. Place­bo [Sham] bei Pati­en­ten mit GA über 12 Monate) schlos­sen die Wissen­schaft­ler 144 Pati­en­ten (288 Augen) mit bila­te­ra­ler GA ein und evalu­ier­ten die Wirk­sam­keit von PCP anhand des Vergleichs der GA-PR zwischen behan­del­ten Augen und deren unbe­han­del­ten Part­ner­au­gen im Sinne einer Split-Body-Analyse.

Die Arbeits­grup­pe wandte ein extern vali­dier­tes, auf Deep-Lear­ning-Algo­rith­men basie­ren­des Modell auf die erfass­ten Daten der SD-OCT an, mithil­fe dessen die GA-Läsio­nen und deren PR sowie weite­re SD-OCT-Befun­de auto­ma­tisch quan­ti­fi­ziert wurden. Als Haupt­end­punk­te wurde der Vergleich zwischen beiden Augen im Hinblick auf die mitt­le­ren Verän­de­run­gen der Atro­phie des reti­na­len Pigment­epi­thels (RPE) und der äuße­ren Netz­haut (RORA) sowie der OCT-Biomar­ker für das GA-Wachs­tum (isolier­te Photo­re­zep­tor-Dege­ne­ra­ti­on [PRD]; Verlust des RPE; intak­te Makula ohne GA-Verän­de­run­gen) nach 12 Mona­ten fest­ge­legt. Zusätz­lich wurde der GA-Bereich durch manu­el­le Segmen­tie­rung von FAF-Aufnah­men quantifiziert.

Die Forscher ermit­tel­ten bei den PM- gegen­über den Part­ner­au­gen eine signi­fi­kan­te Reduk­ti­on der GA-PR in der SD-OCT (RORA 0,792 vs. 1,13 mm2; p=0,007; PRD 0,739 vs. 1,23 mm2; p=0,015; RPE-Verlust 0,789 vs. 1,17 mm2; p=0,007; intak­te Makula ‑0,735 vs. ‑1,29 mm2; p=0,011). Bei den PEOM-Augen bestand ebenso eine gerin­ge­re PR als bei den Part­ner­au­gen, jedoch ohne Signi­fi­kanz. In den FAF-Aufnah­men hinge­gen wurde kein signi­fi­kan­ter Unter­schied in der GA-PR zwischen Studi­en- und Part­ner­au­gen verzeichnet.

(tt)

Autoren: Fu DJ et al.
Korrespondenz: Dun Jack Fu; d.fu@nhs.net
Studie:  Evaluating the Effects of C3 Inhibition on Geographic Atrophy Progression from Deep-Learning OCT Quantification: A Split-Person Study
Quelle: Ophthalmol Ther 2023; Dec;12(6):3143-3158.
Web: dx.doi.org/10.1007/s40123-023-00798-7

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