AMSTERDAM (Biermann) — Patienten mit Fuchs ´scher Endotheldystrophie (Fuchs endothelial dystrophy, FECD) erleben eine verzögerte Rückbildung von Streulicht-Effekten über viele Stunden. Bei gesunden Augen hingegen hält dies nur wenige Minuten an. Das könnte auf eine pathologische Exazerbation einer physiologischen Veränderung im Tagesverlauf hinweisen und eine Rolle bei den subjektiven Beschwerden spielen, welche Patienten mit FECD beklagen.
Zu diesem Schluss kam eine niederländische Studie, deren Ziel es war, tageszeitliche Veränderungen des intraokularen Streulichts in Bezug auf andere Hornhautparameter und subjektive Beschwerden bei Patienten mit Fuchs-Endotheldystrophie und gesunden Kontrollpersonen zu untersuchen. Die prospektive Studie wurde in zwei Krankenhäusern der Tertiärversorgung in Deutschland und den Niederlanden durchgeführt.
Patienten mit Fuchs-Endotheldystrophie (n = 71) und gesunde Kontrollpersonen (n = 34) wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten mit Fuchs-Dystrophie wurden nach dem Vorhandensein subjektiver Beschwerden gruppiert und über mehrere Zeitpunkte im Laufe des Tages untersucht. Die Messungen umfassten intraokulares Streulicht unter Verwendung des C‑Quant und der Hornhautdicke sowie der Rückstreuung unter Verwendung einer Scheimpflug-Kamera.
Bei einer Kontrollgruppe mit gesunden Personen wurden direkt nach dem Aufwachen wiederholte Streulichtmessungen durchgeführt. Ein exponentielles Zerfallsmodell wurde verwendet, um die tägliche Änderung darzustellen.
Gesunde Kontrollpersonen zeigten ein durchschnittliches Streulicht von 1,17 log(s) mit einem Anstieg nach dem Aufwachen um 0,22 log(s). In der Untergruppe mit wiederholten Messungen dauerte die Zunahme des morgendlichen Streulichts 22 Minuten an. Patienten mit Fuchs-Dystrophie zeigten einen morgendlichen Anstieg des Streulichts um 0,21 log(s), der bis zu 4 Stunden nach dem Aufwachen vorhanden war, bevor der durchschnittlicher Ausgangswert von 1,30 log(s) wieder erreicht wurde. Streulicht war positiv korreliert mit der Hornhautrückstreuung (r = 0,21, P = 0,022) und der Hornhautdicke (r = 0,46, P < 0,01). (ak)