Fuchs´sche Endo­thel­dys­tro­phie 

Streulicht-Effekte bilden sich verzögert zurück

28. März 2023

AMSTERDAM (Bier­mann) — Pati­en­ten mit Fuchs ´scher Endo­thel­dys­tro­phie (Fuchs endo­the­li­al dystro­phy, FECD) erle­ben eine verzö­ger­te Rück­bil­dung von Streu­licht-Effek­ten über viele Stun­den. Bei gesun­den Augen hinge­gen hält dies nur wenige Minu­ten an. Das  könnte auf eine patho­lo­gi­sche Exazer­ba­ti­on einer physio­lo­gi­schen Verän­de­rung im Tages­ver­lauf hinwei­sen und eine Rolle bei den subjek­ti­ven Beschwer­den spie­len, welche Pati­en­ten mit FECD bekla­gen. 

Zu diesem Schluss kam eine nieder­län­di­sche Studie, deren Ziel es war, tages­zeit­li­che Verän­de­run­gen des intrao­ku­la­ren Streu­lichts in Bezug auf andere Horn­haut­pa­ra­me­ter und subjek­ti­ve Beschwer­den bei Pati­en­ten mit Fuchs-Endo­thel­dys­tro­phie und gesun­den Kontroll­per­so­nen zu unter­su­chen. Die prospek­ti­ve Studie wurde in zwei Kran­ken­häu­sern der Tertiär­ver­sor­gung in Deutsch­land und den Nieder­lan­den durchgeführt.

Pati­en­ten mit Fuchs-Endo­thel­dys­tro­phie (n = 71) und gesun­de Kontroll­per­so­nen (n = 34) wurden in die Studie einge­schlos­sen. Die Pati­en­ten mit Fuchs-Dystro­phie wurden nach dem Vorhan­den­sein subjek­ti­ver Beschwer­den grup­piert und über mehre­re Zeit­punk­te im Laufe des Tages unter­sucht. Die Messun­gen umfass­ten intrao­ku­la­res Streu­licht unter Verwen­dung des C‑Quant und der Horn­haut­di­cke sowie der Rück­streu­ung unter Verwen­dung einer Scheim­pflug-Kamera. 

Bei einer Kontroll­grup­pe mit gesun­den Perso­nen wurden direkt nach dem Aufwa­chen wieder­hol­te Streu­licht­mes­sun­gen durch­ge­führt. Ein expo­nen­ti­el­les Zerfalls­mo­dell wurde verwen­det, um die tägli­che Ände­rung darzu­stel­len. 

Gesun­de Kontroll­per­so­nen zeig­ten ein durch­schnitt­li­ches Streu­licht von 1,17 log(s) mit einem Anstieg nach dem Aufwa­chen um 0,22 log(s). In der Unter­grup­pe mit wieder­hol­ten Messun­gen dauer­te die Zunah­me des morgend­li­chen Streu­lichts 22 Minu­ten an. Pati­en­ten mit Fuchs-Dystro­phie zeig­ten einen morgend­li­chen Anstieg des Streu­lichts um 0,21 log(s), der bis zu 4 Stun­den nach dem Aufwa­chen vorhan­den war, bevor der durch­schnitt­li­cher Ausgangs­wert von 1,30 log(s) wieder erreicht wurde. Streu­licht war posi­tiv korre­liert mit der Horn­haut­rück­streu­ung (r = 0,21, P = 0,022) und der Horn­haut­di­cke (r = 0,46, P < 0,01). (ak)

Autoren: de Jong B et al.
Korrespondenz: i.j.vandermeulen@amsterdamumc.nl
Studie: Diurnal Variation in Straylight in Patients With Fuchs Endothelial Corneal Dystrophy and Controls
Quelle: Cornea. 2023 Feb 1;42(2):164-171.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003002

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